Zeitnutzung und Anstrengung im Sportunterricht: Befunde einer Querschnittsstudie auf der Primarstufe im Kanton Schwyz
Eine hohe, zielorientierte Bewegungszeit gilt als wesentliches Merkmal guten Sportunterrichts. Aufgrund der geringen wöchentlichen Stundendotation drängen sich jedoch folgende Fragen auf: Wie wird die Unterrichtszeit genutzt, wie stark strengen sich die Schüler/innen an und welchen Beitrag leistet d...
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Veröffentlicht in: | Schweizerische Zeitschrift für Sportmedizin und Sporttraumatologie 2017, Vol.65 (3), p.54-59 |
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Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | Eine hohe, zielorientierte Bewegungszeit gilt als wesentliches Merkmal guten Sportunterrichts. Aufgrund der geringen wöchentlichen Stundendotation drängen sich jedoch folgende Fragen auf: Wie wird die Unterrichtszeit genutzt, wie stark strengen sich die Schüler/innen an und welchen Beitrag leistet das Fach zur Erfüllung der offiziellen Bewegungsempfehlungen? Diesen Fragen wird im vorliegenden Beitrag nachgegangen. Die Untersuchung wurde als Beobachtungsstudie und Fragebogenerhebung im Schuljahr 2015/16 in 30 zufällig ausgewählten Klassen der 5. Primarstufe (n=468) im Kanton Schwyz durchgeführt. Die Unterrichtsanalyse konzentrierte sich auf Doppellektionen (n=28). Objektive Daten zur Zeitnutzung (inkl. Individuelle Bewegungszeiten ausgewählter sportstarker und sportschwacher Schüler/innen, n=120) wurden mittels Stoppuhren, die Anstrengungsbereitschaft und das Belastungsempfinden der Kinder mit subjektiven Skalen erfasst. Wie aus der deskriptiven Analyse hervorgeht, umfasste das grundsätzlich pro Klasse zu Verfügung stehende Bewegungszeitfenster durchschnittlich 47 Min., d.h. etwa die Hälfte der Sollzeit (90Min.). In diesem möglichen Zeitfenster waren die Schüler/innen durchschnittlich jedoch nur 19 Min. aktiv, wobei sich die Bewegungsanteile zwischen sportschwachen und sportstarken Kindern signifikant unterscheiden (p(.001). 35.3% aller Kinderstuften die erlebte Sportstunde von etwas bis sehr anstrengend ein (Skalenwerte zwischen 13-18 auf der BORG-Skala, MW =11.4). Die ermittelten Verlustzeiten vor Beginn und am Ende des Sportunterrichts im Umfang von etwa 15% der Sollzeit scheinen aufgrund des besonderen Unterrichtssettings (Raumwechsel und Umziehen) kaum vermeidbar. Weitere 31% wurden durchschnittlich für organisatorische und themenspezifische Erläuterungen aufgewendet, weshalb insgesamt nur knapp ein Drittel der täglichen Bewegungsempfehlung durch den Sportunterricht abgedeckt wird. Diese Befunde unterstreichen den dringenden Handlungsbedarf, die individuellen Bewegungszeiten im Sportunterricht zu optimieren, Bewegung noch stärkerinden schulischen Alltag zu integrieren und weitere Bewegungsgelegenheiten (vor, während und nach der Schule) zu schaffen. (Autor).
High, goal-orientated movement time is an essential characteristic of good physical education (PE). Due to the low weekly dotation of PE in the Swiss school curriculum, the question arises as to how the available teaching time is used, to what extent do the pupils exert themselves and what the subj |
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ISSN: | 1422-0644 |