Gebäudebegrünung zur Vorbeugung und Minderung von Klimafolgen

Die zunehmende Häufung extremer Wetterereignisse wie Hitzeperioden, Dürren oder Starkregen stellt Städte vor Herausforderungen. Trotz zahlreicher, bereits umgesetzter Klimaschutz- und -anpassungsmaßnahmen besteht die Notwendigkeit, sich noch stärker auf die bereits eingetretenen und insbesondere auf...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Hauptverfasser: Kind, Sonja, Jetzke, Tobias
Format: Report
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Die zunehmende Häufung extremer Wetterereignisse wie Hitzeperioden, Dürren oder Starkregen stellt Städte vor Herausforderungen. Trotz zahlreicher, bereits umgesetzter Klimaschutz- und -anpassungsmaßnahmen besteht die Notwendigkeit, sich noch stärker auf die bereits eingetretenen und insbesondere auf die zukünftig projizierten Folgen einzustellen. Neben einer klimaangepassten Stadtplanung und einem Ausbau der sogenannten grünen Infrastruktur durch Grünflächen und Parks bildet die Bepflanzung von Dächern und Fassaden eine wichtige Option. Technisch wird danach differenziert, ob das Wurzelwerk im Boden oder an der Fassade selbst verankert ist, ob die Bepflanzung eine Kletterhilfe benötigt oder ob sie modular als Flächenkonstruktion angebracht wird. Die Gebäudebegrünung bietet sich in verdichteten Stadtgebieten besonders an, da sie keinen oder nur wenig zusätzlichen Platz verbraucht. Die mit einer Bauwerksbegrünung verbundenen Erwartungen richten sich auf eine Minderung von Hitzeinseleffekten, eine bessere Rückhaltung von Regenwasser nach Starkregenereignissen, eine Erhöhung der Luftqualität und überdies auf einen Beitrag zur Erhöhung der städtischen Biodiversität. Während der mögliche Nutzen mit Blick auf die Energieeffizienz auf Gebäudeebene schon intensiv untersucht ist, liegen Erkenntnisse zu Kosten-Nutzen-Berechnungen und Effekten für das Stadtklima wegen der bislang geringen Verbreitung großflächiger Gebäudebegrünungen bisher nur auf Basis von Pilotansätzen und Simulationen vor. Zudem sind schwierig zu bewertende Nutzenaspekte, wie die Förderung der Biodiversität und die Reduktion des Hitzeinseleffektes in Städten, noch wenig erfasst. Herausforderungen und gleichzeitig Potenziale ergeben sich aus der kombinierten Nutzung der für Begrünung nutzbaren Flächen mit Solaranlagen, da einerseits Flächenkonkurrenz besteht, anderseits Synergien aufgrund einer gesteigerten Energieeffizienz der Solaranlagen genutzt werden können. Neben weiteren Forschungsbedarfen liegt die größte Herausforderung für die Gebäudebegrünung vor allem in ihrer tatsächlichen Umsetzung. Eine deutliche Steigerung der Begrünungsmaßnahmen könnte durch geeignete Anreizstrukturen und Erleichterungen bei der Nutzung bestehender Fördermöglichkeiten erreicht werden.
DOI:10.5445/ir/1000156298