Querterrassierung im Steillagenweinbau: Konzept zur Sicherung der Landschaftsbild-prägenden Bewirtschaftung und der Biodiversität xerothermer Hanglagen
Der Weinbau in Steillagen hat das Landschaftsbild in vielen wärmebegünstigten Regionen Deutschlands über Jahrhunderte geprägt. Allerdings führten sowohl Intensivierungen mit der Anlage der Weinberge in Falllinie als auch Nutzungsaufgabe zu starken Veränderungen dieser Kulturlandschaft. Der Prozess d...
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Format: | Report |
Sprache: | ger |
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Zusammenfassung: | Der Weinbau in Steillagen hat das Landschaftsbild in vielen wärmebegünstigten Regionen Deutschlands über Jahrhunderte geprägt. Allerdings führten sowohl Intensivierungen mit der Anlage der Weinberge in Falllinie als auch Nutzungsaufgabe zu starken Veränderungen dieser Kulturlandschaft. Der Prozess des Brachfallens dauert bis heute an, wobei nun die in Falllinie angeordneten Weinberge betroffen sind. Für die betroffenen Regionen hat allerdings die Erhaltung des Weinbaus in Steillagen sowohl aus ökologischen und landschaftsästhetischen als auch aus kulturhistorischen und ökonomischen Gründen eine große Wichtigkeit. Ein Lösungsansatz ist die Anlage von modernen Querterrassen-Weinbergen. Die Bewirtschaftung ist in diesen Weinbergen stark erleichtert, da in den hangparallelen Gassen normale Schmalspurschlepper zum Einsatz kommen können. Allerdings gibt es eine Reihe von Fragen bei der Etablierung von Querterrassierungen, die z.B. die Böschungsbegrünung, weinbauliche und betriebswirtschaftliche Fragen und die Bedeutung der Querterrassen-weinberge für die Biodiversität betreffen. Das Ziel des Projektes war daher die Erarbeitung eines Konzeptes zur Erhaltung der weinbaulich geprägten Kulturlandschaft in Steillagenregionen durch die Querterrassierung im Weinbau. Dabei wurden ungelöste Fragen weinbaulicher und ökologischer Art geklärt und auch Fördermöglichkeiten und ökonomische Aspekte beleuchtet. Die Ergebnisse der Biodiversitätsuntersuchungen verdeutlichen, dass für die Förderung der verschiedenen Artengruppen unterschiedliche Habitatstrukturen von Bedeutung sind und sowohl die Offenhaltung durch Bewirtschaftung als auch nicht genutzte Lebensräume wie Weinbergsbrachen für die Förderung von Biodiversität eine große Rolle spielen. Aus ökologischer Sicht ist es daher essentiell, die Heterogenität der weinbaugeprägten Kulturlandschaft zu erhalten bzw. wiederherzustellen. Terrassenweinberge leisten dabei v.a. durch die extensiv genutzten, wenig gestörten sowie mageren und wärmebegünstigten Böschungen einen großen Beitrag für die Artenvielfalt xerothermer Steillagen. Eine naturschutzgerechte Begrünung der steilen Böschungen ist dabei auch bei hohen Temperaturen und Starkregenereignissen durch Nassansaat und die Verwendung von Regiosaatgut erfolgreich. |
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DOI: | 10.5281/zenodo.8138545 |