Schimmelbefall an Orgeln in Kirchen: Prävention und Bekämpfung

Viele Orgeln in Kirchenräumen sind von Schimmelbefall betroffen. Die Pilze besiedeln Instrumente aus allen Epochen, auch Werke berühmter Orgelbauer wie Silbermann, Trost, Hildebrandt, Ladegast. In dem auf die Ursachenforschung orientierten Projekt „Schimmelbefall an Orgeln in Mitteldeutschland (OSCH...

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Bibliographische Detailangaben
Hauptverfasser: Hennen, Christiane, Petersen, Kathrin, Kalisch, Uwe
Format: Report
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Viele Orgeln in Kirchenräumen sind von Schimmelbefall betroffen. Die Pilze besiedeln Instrumente aus allen Epochen, auch Werke berühmter Orgelbauer wie Silbermann, Trost, Hildebrandt, Ladegast. In dem auf die Ursachenforschung orientierten Projekt „Schimmelbefall an Orgeln in Mitteldeutschland (OSCHI, 2014-2018)“ wurden Einflussfaktoren identifiziert, die den Pilzbefall an Orgeln begünstigen oder hemmen. Im Ergebnis wurde sichtbar, dass natürliche und anthropogene Faktoren zusammenwirken und sich teilweise überlagern. Ziel des im Oktober 2018 begonnenen und Ende 2021 abgeschlossenen Vorhabens SCHIK, über das hier berichtet wird, war es, praktikable Strategien gegen einen Schimmelbefall an Orgeln zu entwickeln und zu erproben. Diese sollten an den im Projekt OSCHI identifizierten Ursachen des Pilzbefalls ansetzen, um auf Fungizid- Behandlungen wie auch auf kostspielige Umbaumaßnahmen künftig möglichst verzichten zu können. Zumindest sollten die Zielgrößen solcher Eingriffe präzisiert werden. Außerdem beinhaltete das Vorhaben die Formulierung allgemeiner Empfehlungen für die Prävention von Schimmelbildung an Orgeln in Kirchen. Das Forschungsprojekt, das die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) initiiert hatte, wurde zusammen mit der Evangelisch-Lutherischem Landeskirche in Braunschweig, dem Bistum Fulda, dem Erzbistum Köln, dem Erzbistum Paderborn, der Evangelisch-lutherischen Kirche in Sachsen (EVLKS), der Kulturstiftung Sachsen- Anhalt und dem Freistaat Thüringen realisiert. Die Finanzierung erfolgte aus Mitteln der Partner und der Deutschen Bundestiftung Umwelt (DBU). Im Projekt arbeiteten Mikrobiologen, ein Restaurator, Klimafachleute, ein Orgelbauer und Organist und eine Kunsthistorikerin mit den örtlich jeweils Verantwortlichen zusammen. Das Untersuchungsgebiet erstreckte sich auf die Länder Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen (NRW), Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen bzw. die Zuständigkeitsbereiche der Partner. Die Palette der Modellobjekte reichte von Instrumenten in romanischen Kirchen bis zu Orgeln in Bauten, die nach dem Zweiten Weltkrieg errichtet wurden. Die untersuchten Instrumente stammen aus dem 18., 19. und 20. Jahrhundert. Die im Projekt SCHIK unternommenen Versuche zeigten, dass Schimmelbefall an Orgeln verhindert werden kann, wenn es gelingt, das Feuchteangebot an den gefährdeten Oberflächen zu reduzieren. Dies ist mittels einer lokalen Temperierung wie auch einer Entfeuchtung der Raumluft möglich. F
DOI:10.5281/zenodo.7937529