Forschungsschwerpunkt Traditionelle Bewässerung an der Universität Bern: Traditionelle Bewässerung in Europa - immaterielles Kulturerbe für die Zukunft

Über Jahrhunderte haben sich in vielen Regionen Europas gemeinschaftlich organisierte Körperschaften zur Bewässerung von landwirtschaftlich genutzten Flächen etabliert. Spätestens seit den 1950er Jahren hat die Bedeutung der traditionellen Technik der Bewässerung aber an Stellenwert verloren. Fläche...

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Hauptverfasser: Ebneter, Laura Isabella, Liechti, Karina, Tribaldos, Theresa Margarete, Rist, Stephan
Format: Dataset
Sprache:eng
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Beschreibung
Zusammenfassung:Über Jahrhunderte haben sich in vielen Regionen Europas gemeinschaftlich organisierte Körperschaften zur Bewässerung von landwirtschaftlich genutzten Flächen etabliert. Spätestens seit den 1950er Jahren hat die Bedeutung der traditionellen Technik der Bewässerung aber an Stellenwert verloren. Flächen wurden umgenutzt oder durch mechanisierte Formen der Bewässerung ersetzt. Damit gingen auch das spezifische Nutzungssystem, die Techniken, die speziellen Organisationsformen und Institutionen sowie die damit verbundene kulturelle Praxis und das Wissen verloren. Heute gibt es aber zunehmend Bemühungen, die dank der traditionellen Bewässerung entstandenen wertvollen Kulturlandschaften zu erhalten oder wiederherzustellen und so einen Beitrag zur Erhaltung und Erneuerung der damit verbundenen Organisations- und Wissensformen zu leisten. Die Verwaltung und Nutzung von Gemeingütern (commons) – als dritter Weg, zwischen staats- oder privatwirtschaftlich organisierter Nutzungsform natürlicher Güter – ist nicht nur ein wertvolles Kulturerbe. Commons werden auch zunehmend als wichtigen Pfeiler der Umweltgerechtigkeit anerkannt. Aufgrund dieser breit anerkannten Mehrwerte, welche diese Systeme leisten, setzen sich heute unterschiedliche Akteure für die Anerkennung der traditionellen Bewässerung als Immaterielles Kulturerbe der UNESCO (IKE) ein. Mit dem in diesem Working Paper zusammengefassten Forschungsschwerpunkt, möchte der UNESCO Chair für Kultur- und Naturerbe und nachhaltige Entwicklung der Universität Bern diesen Prozess begleiten und eine breite inter- und transdisziplinäre wissenschaftliche Auseinandersetzung zum Thema traditionelle Bewässerung und den damit verbundenen Themen der gemeinschaftlichen nachhaltigen Ressourcennutzung ermöglichen. Dies umfasst zum einen die Mitarbeit im Rahmen der UNESCO-Kandidatur Immaterielles Kulturerbe. Zum anderen geht es um die Ausweitung des thematischen Fokus für eine breite wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema gemeinschaftliche Bewässerung, Wassernutzung, Nachhaltigkeit und Kulturerbe. In diesem Working Paper soll aufgezeigt werden, weshalb die Auseinandersetzung mit diesem Kulturerbe notwendig ist, wie dieser Zugang konzeptionell gestaltet werden kann und wie die inter- und transdisziplinäre Forschung im Netzwerk, gemeinsam mit nicht akademischen Partnerorganisationen, organisiert werden kann.
DOI:10.48350/166281