Löhne und Konsumgüterpreise in Deutschland, 1850 bis 1889

Die Studie konstruiert neue Reihen der Nominallöhne in Industrie und Handwerk sowie einen neuen Konsumgüterpreisindexes für den Zeitraum 1850-1889; der Koeffizient der beiden Reihen ergibt den Reallohn. Während ab den späten 1880er Jahren derartige Informationen durch staatliche Stellen gesammelt un...

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1. Verfasser: Pfister, Ulrich
Format: Dataset
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Die Studie konstruiert neue Reihen der Nominallöhne in Industrie und Handwerk sowie einen neuen Konsumgüterpreisindexes für den Zeitraum 1850-1889; der Koeffizient der beiden Reihen ergibt den Reallohn. Während ab den späten 1880er Jahren derartige Informationen durch staatliche Stellen gesammelt und publiziert wurden, gehören bereits die Jahrzehnte davor zum vorstatistischen Zeitalter. Immerhin liegen Angaben von städtischen Behörden, von Zweigen der territorialstaatlichen Behörden und von einzelnen Unternehmen vor. Für die Konstruktion einer neuen Nominallohnreihe geht die gegenwärtige Studie zum Material von Kuczynski (1961/62) zurück, ergänzt dieses um Informationen aus Einzelstudien der letzten 50 Jahre und konstruiert auf dieser Basis mittels unbalancierter Panelregression mit fixen Effekten Lohnindizes für die Branchen Schwere Eisenwaren, Maschinenbau, Bergbau, Druckereigewerbe und das städtische Baugewerbe. Von den diesen Branchenindizes zugrundeliegenden total 38 einzelnen Lohnreihen stammen 27 von Kuczynski, der Rest aus neueren Studien. Löhne in der Textilbranche werden durch diejenigen in der Baumwollindustrie abgebildet. Die Studie nutzt hierfür die von Kirchhain (1977) publizierte Lohnreihe. Gewichtet nach Beschäftigtenzahlen werden alle diese branchenspezifischen Reihen (ohne die Löhne der Bergarbeiter) zu einem Fisher-Index des Nominallohns in Industrie und Handwerk aggregiert. Sowohl dieser Index als auch die Indizes auf Branchenebene werden in den Jahren 1888/89 mit den Reihen von Hoffmann (1965) verkettet; die resultierenden Werte bezeichnen Jahresverdienste in Mark. Die Branchen-Indizes weichen trotz der Erweiterung der Datenbasis und der anderen Methodik der Indexkonstruktion wenig von denjenigen von Kuczynski und Hoffmann ab, aber der aggregierte Index weist eine stärkere Wachstumsrate auf als derjenige von Kuczynski; der letztere Index ist offensichtlich fehlerhaft (Pfister 2018, 576).Der Konsumgüterpreisindex basiert auf fünf Unterindizes für (1) Nahrungsmittel, (2) Getränke und Genussmittel, (3) Miete, (4) Möbel, Hausrat und Heizung sowie (5) Bekleidung. Die Unterindizes für Nahrungsmittel und Miete sind neu, die übrigen drei stammen aus Hoffmann (1965). Gewichte werden für 1848/49 und 1889 auf der Basis der Forschungsliteratur festgelegt, Werte dazwischen werden linear interpoliert. Sowohl der Unterindex der Nahrungsmittelpreise als auch der Gesamtindex werden als Fisher-Indizes konstruiert.Sowohl der Mietindex als auch die Nahrun
DOI:10.4232/1.13334