Rückzug aus der Flächentarifbindung: Empirischer Forschungsstand und Implikationen für eine Stabilisierung des Tarifsystems
Abstract Wie mit der sinkenden Tarifbindung in Deutschland umzugehen ist, hängt entscheidend von den Gründen ihres Rückgangs ab. Im Rahmen einer Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft wurden daher Unternehmen der Metallund Elektro-Industrie zu ihren Motiven befragt, die ihre Entscheidung für...
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Veröffentlicht in: | Sozialer Fortschritt (Berlin) 2018-10, Vol.67 (10), p.867-886 |
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Hauptverfasser: | , , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | Abstract
Wie mit der sinkenden Tarifbindung in Deutschland umzugehen ist, hängt entscheidend von den Gründen ihres Rückgangs ab. Im Rahmen einer Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft wurden daher Unternehmen der Metallund Elektro-Industrie zu ihren Motiven befragt, die ihre Entscheidung für oder gegen eine Flächentarifbindung begründen. Dabei zeigt sich, dass insbesondere die Höhe der Entgelte sowie das tarifliche Arbeitszeitvolumen Unzufriedenheit bei den flächentarifgebundenen Unternehmen und eine Abwehrhaltung bei den Unternehmen ohne Flächentarifbindung hervorrufen. Vor dem Hintergrund dieser Ergebnisse sind Staatseingriffe zur Stärkung der Tarifbindung kritisch zu bewerten. Denn die Tarifparteien scheinen selbst noch nicht alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um das Tarifsystem von innen heraus zu stärken. Die Regelungen zur Entlohnung und zu Arbeitszeiten zu überdenken und gegebenenfalls attraktiver zu gestalten, könnte einen wichtigen Ansatzpunkt darstellen.
Exiting Sector-Level-Agreements: Empirical Findings and Implications for Stabilising the Collective Bargaining System
How to deal best with the decreasing collective bargaining coverage in Germany largely depends on the reasons for the declining coverage. The German Economic Institute conducted a survey amongst companies in the German metal and electrical industry asking for their motives to participate in sectoral collective bargaining. The survey results show that companies bound by the sectoral agreement are dissatisfied with the height of collectively agreed earnings and working time volume. Companies not bound by the agreement also resisted sectoral collective bargaining coverage for these two reasons. Against the background of these findings, state interventions to strengthen the collective bargaining autonomy have to be assessed critically, as social partners have not yet exhausted all possibilities to strengthen the collective bargaining system from within. More appealing pay and working time clauses could prove a fine starting point.
JEL-Klassifizierung: J50, J53 |
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ISSN: | 0038-609X 1865-5386 |
DOI: | 10.3790/sfo.67.10.867 |