Streit vor Publikum
Der Artikel argumentiert, dass die Logik der Konflikte sozialer Bewegungen mit den Adressaten ihrer Proteste nur durch die Berücksichtigung des Publikums dieser Konflikte angemessen verstanden werden kann. Da dieses Publikum als solches stets ›versteckt‹ bleibt, orientieren sich die Konfliktparteien...
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Veröffentlicht in: | ZTS Zeitschrift für Theoretische Soziologie 2020-01 (2), p.194-219 |
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1. Verfasser: | |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | Der Artikel argumentiert, dass die Logik der Konflikte sozialer Bewegungen mit den Adressaten ihrer Proteste nur durch die Berücksichtigung des Publikums dieser Konflikte angemessen verstanden werden kann. Da dieses Publikum als solches stets ›versteckt‹ bleibt, orientieren sich die Konfliktparteien an öffentlichen Publikumsprojektionen. Im Anschluss an bestehende Forschung werden zwei Signale der Publikumsprojektion diskutiert: Beobachtung der öffentlichen Meinung und Beobachtung von Mobilisierungserfolgen. Diese Signale der Publikumsgunst werden selbst umkämpft, wenn soziale Bewegungen und die Adressaten ihrer Proteste die öffentlich dargestellte Publikumsgunst z.B. direkt oder indirekt durch ›inter-media agenda setting‹ zu beeinflussen versuchen. Hierbei können sie auf zwei Strategien zurückgreifen: Sie können in eigenen Nutzen oder gegnerischen Schaden investieren. Die Folgen dieser beiden Strategien sind selbst mit Ungewissheit behaftet: Die Schädigung der Gegenseite kann potentiell zum eigenen Schaden werden. Die beiden Strategien und ihre Unabwägbarkeiten werden an zwei Aspekten des Konfliktes sozialer Bewegungen und ihrer Adressaten diskutiert: Mobilisierung und Zustimmung durch öffentliche Sprecher.
This article argues that the logic of conflicts between social movements and their opponents can only be understood adequately by taking the audience of these conflicts into account. Since this audience in itself stays ›hidden‹, the two opponents resort to observing public projections of the audience. Building on extant literature, this article discusses two proxy signals for the favourableness of the audi-ence, which are available for social movements and their opponents: On the one hand, social move-ments and their targets may monitor mobilization efforts in favor of the conflict parties. On the other hand, they may observe, if public speakers approve of their side. Oftentimes, the conflict parties will undertake direct or indirect efforts via intermedia agenda setting in order to support a favorable image of their approval by an audience. Both parties may resort to two types of strategies to prevail in the conflict: They can try to further their own depiction of public approval or they can attempt to minimize signals of their opponent’s public approval. However, those two strategies are risky: Damaging the other side’s public representation may result in harming one’s own side. The article discusses these two strategies and their risks regarding the |
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ISSN: | 2195-0695 2195-0695 |
DOI: | 10.3262/ZTS1902194 |