Bildungsgerechtigkeit als gesellschaftskritische Kategorie: Zur jüngsten Kontroverse in der Erziehungswissenschaft über Leistung und Gerechtigkeit im Bildungswesen

Der Artikel ist als Beitrag zur jüngsten Kontroverse über „Leistung als Kriterium von Bildungsgerechtigkeit“ zu verstehen, die durch den gleichnamigen Aufsatz von Christan Nerowski ausgelöst wurde. Ich greife drei zentrale Aspekte dieser Kontroverse auf: Erstens diskutiere ich die Frage nach dem Ver...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Zeitschrift für Pädagogik 2021-09 (5), p.784-802
1. Verfasser: Stojanov, Krassimir
Format: Artikel
Sprache:ger
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Der Artikel ist als Beitrag zur jüngsten Kontroverse über „Leistung als Kriterium von Bildungsgerechtigkeit“ zu verstehen, die durch den gleichnamigen Aufsatz von Christan Nerowski ausgelöst wurde. Ich greife drei zentrale Aspekte dieser Kontroverse auf: Erstens diskutiere ich die Frage nach dem Verhältnis zwischen (und der Differenz von) Sein und Sollen in Bezug auf die Kategorie der Bildungsgerechtigkeit. Zweitens rekonstruiere ich ansatzweise den normativen, gesellschaftskritischen Gehalt dieser Kategorie. Drittens lege ich gegenwärtige non-egalitäre Schwellenansätze zur Bildungsgerechtigkeit dar, die nur vordergründig der Argumentation von Nerowski ähnlich erscheinen. Ich zeige auf, dass auch im Lichte dieser Modelle schulische Selektion auch dann ungerecht ist, wenn sie sich auf Leistungsmessung und Leistungsbewertung beruft. The paper is to be understood as a contribution to the recent controversy on “achievement as a criterion for educational justice”; a controversy that has been triggered out by a paper by Christian Nerowski on that topic. I address three main aspects of the controversy: First, the relationship between factual existence and normative validity with regard to educational justice; second, the social-critical content of the category of educational justice; third, recent non-egalitarian threshold models of educational justice. These models appear only on the surface as similar to Nerowski conception, for they imply, unlike this conception, that school selection is unjust even if it rests on measurement and evaluation of students’ achievements at school.
ISSN:0044-3247
0044-3247
DOI:10.3262/ZP2105784