Das Hauptproblem der biblischen und theologischen Studien in der Gegenwart

In der wichtigen Abhandlung Theißens“Argumente für einen kritischen Glauben”, 1978, handelt es sich darum, den sog. historischen Jesus historisch anzuerkennen und die christologische Symbolik, die im Neuen Testament und in der folgenden Theologiegeschichte entfaltet wurde, als Ergebnisse der jeweili...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Nihon Gakushiin kiyō 1984, Vol.40(1), pp.1-17
1. Verfasser: SEKINE, Masao
Format: Artikel
Sprache:eng
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:In der wichtigen Abhandlung Theißens“Argumente für einen kritischen Glauben”, 1978, handelt es sich darum, den sog. historischen Jesus historisch anzuerkennen und die christologische Symbolik, die im Neuen Testament und in der folgenden Theologiegeschichte entfaltet wurde, als Ergebnisse der jeweiligen religiösen Erfahrung zu interpretieren. Dabei hielt der Verfasser aber zu einseitig am Wort fest, indem er die Wirkung des Geistes weitgehend vernachlässigte. Man erinnere sich jedoch mit Buber, Heschel und Chardin u.a. daran, daß die Symbolfunktion des Wortes nur mit der Unterstützung des Geistes lebendig erhalten werden kann. Auch Luther wußte ja schon genau, daß das Wort in der Theologie immer mit dem Geist untrennbar verbunden ist, so etwa in seiner“Wortmystik”in der Terminologie Niggs. Aber in der derzeitigen Erforschung der Bibel und in der Theologie spielt das Wort die Hauptrolle, was man am klarsten in der kerygmatischen Theologie des Bibel etwa Bultmanns und von Rads ersehen kann. Auch in der Systematischen Theologie bringt bekanntlich Barth dieses Charakteristikum ans Licht, dem man in seiner“Kirchliche Dogmatik”überall begegnet. Es ist deshalb sehr bemerkenswert, daß einige Theologen in Japan den Heiligen Geist in den Mittelpunkt ihres theologischen Bemühens stellen, indem sie sich direkt an die Philosophie des Absoluten Nichts der Kyotoschule anlehnen. Um so wichtiger wird es m.E., die Rolle des Wortes mit derjenigen des Geistes zu vereinigen und immer beides, Wort und Geist, ins Auge zu fassen, was mit der Einführung eines philosophischen Standpunktes in die biblische und die theologische Wissenschaft gar nicht unvereinbar sein würde. Weiter möchte ich betonen, daß der biblische Glaube im Lichte der Absoluten Dialektik pneumatologisch und christologisch gleichzeitig als Nicht-Glaube aufgefasst werden sollte.
ISSN:0388-0036
2424-1903
DOI:10.2183/tja1948.40.1