Dauerbeobachtung von Vegetation und Quellwasserchemismus im "Palmbruch" und "Oberluderbruch" des NSG "Hangbrücher bei Morbach"/Hunsrück: Ableitung von Schutz- und Monitoringkonzepten : mit 10 Tabellen und 14 Abbildungen

Erste Ergebnisse vegetationskundlich-ökologischer Dauerbeobachtung in Hangquellmooren auf den Quarzithängen der Hunsrück-Höhenzüge zeigen, daß zwischen 1990 und 1996 witterungsbedingte Verschiebungen in den Mengenanteilen von Gefäßpflanzen und Moosen der basenarmen Niedermoore und lichten Moorbirken...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Decheniana : Verhandlungen des Naturhistorischen Vereins der Rheinlande und Westfalens 1997-01, Vol.150, p.109-168
Hauptverfasser: Ruthsatz, Barbara, Holz, Ingo
Format: Artikel
Sprache:eng
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Erste Ergebnisse vegetationskundlich-ökologischer Dauerbeobachtung in Hangquellmooren auf den Quarzithängen der Hunsrück-Höhenzüge zeigen, daß zwischen 1990 und 1996 witterungsbedingte Verschiebungen in den Mengenanteilen von Gefäßpflanzen und Moosen der basenarmen Niedermoore und lichten Moorbirkenwälder eingetreten sind. Hierbei hat sich im Zusammenhang mit niederschlagsarmen Jahren die Vorherrschaft des Pfeifengrases (Molinia caerulea) weiter verstärkt, während Eriophorum angustifolium, Juncus acutiflorus, Vaccinium oxycoccus, Sphagnum fallax u.a. zumindest stellenweise deutlich zurückgegangen sind. Zur Kennzeichnung der Nährstoffversorgung der Moorstandorte wurden vier Jahre lang monatlich in die Feuchtflächen sickernde Quellwässer auf ihre Temperatur und chemischen Eigenschaften hin untersucht. Neben dem pH-Wert, der elektrischen Leitfähigkeit und der Extinktion im UV- Licht wurden die Ionen K, Na, Ca, Mg, Mn, Fe, Al, NH4, NO3, SO4, HCO3 und PO4 bestimmt. In Abhängigkeit von Temperatur und Quellschüttung zeigten die meisten Meßgrößen sehr deutliche jahreszeitliche Schwankungen. Die Mehrzahl der Ionen erreichte Maximalgehalte im Winter und Minima im Spätsommer. Kluftquellen (Rheokrenen) und von oberflächennah abfließendem Wasser gespeiste Sickerquellen (Helokrenen) ließen sich am Temperaturgang und Chemismus gut unterscheiden. Die Sickerquellen führen besonders in den Wintermonaten stärker versauerte und z.T. von Straßenabwässern belastete Wässer mit bis zu 3,4 mg Al/l, 15 mg NO3 /l, 25 mg SO4 /l und pH-Werten um 4,0. Bisher zeigten sich nur bei einer Quelle gerichtete Veränderungen des Wasserchemismus. Sie spiegeln das Abklingen von Stickstoff-Mineralisationsprozessen auf durch Windwurf zerstörten Fichtenforsten in ihrem Einzugsgebiet wider. Sinkende Nitrat- und Al-Gehalte sowie steigende pH- Werte ließen dies klar erkennen. Die sauren, basenarmen Wässer sowie Anmoor- und Niedermoorböden der Feuchtgebiete lassen vermuten, daß für die Vegetation insbesondere Phosphor und Kalium prägende Mangelfaktoren sind. Auf den gehölzarmen Niedermoorflächen wachsen eine größere Zahl von für Hochmoore typische, lichtbedürftige Pflanzen wie Vaccinium oxycoccus, Drosera rotundifolia, Sphagnum magellanicum, S. papillosum, S. capillifolium u.a., die als besonders schutzwürdig gelten. Bei weiterem Abtrocknen der Flächen könnten sie durch aufkommende Moorbirken und Fichten ausgedunkelt werden. Zur Stabilisierung des Wasserhaushaltes sollte vor allem die Grundwasserneubild
ISSN:0366-872X
DOI:10.21248/decheniana.v150.4207