Mittelstandsanleihen und Marktversagen

Unter vielen Beobachtern des Angebots deutscher Mittelstandsanleihen gilt es als ausgemacht, dass es dort zu erheblichen Fehlbepreisungen gekommen ist. Neben einigem anekdotischen Anschauungsmaterial fällt dabei vor allem ins Auge, dass vergleichbar verzinste High-Yield-Anleihen in Europa ihren inst...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft : ZBB 2017-06, Vol.29 (3), p.158-170
1. Verfasser: von Randow, Philipp
Format: Artikel
Sprache:eng
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Unter vielen Beobachtern des Angebots deutscher Mittelstandsanleihen gilt es als ausgemacht, dass es dort zu erheblichen Fehlbepreisungen gekommen ist. Neben einigem anekdotischen Anschauungsmaterial fällt dabei vor allem ins Auge, dass vergleichbar verzinste High-Yield-Anleihen in Europa ihren institutionellen Investoren im selben Zeitraum einen stärkeren Covenantschutz und deutliche geringere Ausfallraten geboten haben. Der Beitrag nimmt das Geschehen am Markt für Mittelstandsanleihen in den Blick und zeigt – unter Verwendung der von Akerlof maßgeblich entwickelten ökonomischen Topoi des „phishing for phools“ und des „market for lemons“ – auf, dass die angesprochenen Retail Investoren aufgrund ihrer, für Anlageentscheidungen ungeeigneten, Alltagsheuristiken anfällig für ein eingängiges Mittelstandsnarrativ waren und deshalb die risikoabsorbierende (First-Loss-)Charakteristik der angebotenen Mittelstandsanleihen als nachrangiges Fremdkapital verkannten. Die gewonnenen Einsichten zeigen für die künftige Reformdiskussion eine neue Richtung auf.
ISSN:0936-2800
2199-1715
DOI:10.15375/zbb-2017-0305