Bedarfskonzepte und Gerechtigkeitsvorstellungen bei Mitarbeitenden örtlicher Sozialverwaltungen

Das Ausüben von Ermessen ist allgegenwärtiger Bestandteil der Arbeit von Mitarbeitenden deutscher Sozialverwaltungen. Beim Ausfüllen der Handlungsspielräume, die Gesetze und Verordnungen lassen, greifen Mitarbeitende bei der Ermessensausübung mit Notwendigkeit auf eigene Norm- und Wertvorstellungen...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Zeitschrift für Sozialreform 2023-05, Vol.69 (1), p.31-55
Hauptverfasser: Dietrich, Brian, Schnapp, Kai-Uwe
Format: Artikel
Sprache:eng ; ger
Schlagworte:
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Das Ausüben von Ermessen ist allgegenwärtiger Bestandteil der Arbeit von Mitarbeitenden deutscher Sozialverwaltungen. Beim Ausfüllen der Handlungsspielräume, die Gesetze und Verordnungen lassen, greifen Mitarbeitende bei der Ermessensausübung mit Notwendigkeit auf eigene Norm- und Wertvorstellungen zurück. Auf der Basis von 37 qualitativen Interviews mit Mitarbeitenden deutscher Jobcenter beantworten wir die Frage, welche individuellen Vorstellungen von Bedarf und Unterstützungswürdigkeit die normative Basis bilden, die die genannten Ermessensentscheidungen beeinflussen. Wir zeigen, dass die Bedarfsvorstellungen der Mitarbeitenden von einer rudimentären Grundversorgung bis hin zur Sicherung einer umfassenden Teilhabe am gesellschaftlichen Leben reichen. Eine umfassende gesellschaftliche Unterstützung bei der Deckung dieser Bedarfe wird von einem Teil der Mitarbeitenden als bedingungsloses Grundrecht angesehen, andere knüpfen die Gewährung von Unterstützungsleistungen hingegen an weitreichende Bedingungen der Unterstützungswürdigkeit.
ISSN:0514-2776
2366-0295
DOI:10.1515/zsr-2022-0106