Spartengewerkschaften, Statuskonflikte und Gemeinwohl: Gesetzlicher Ordnungsrahmen statt Laissez-faire

In December 2014, the German Federal Government adopted a draft law on the exclusive applicability of collective agreements - the so-called Tarifeinheitsgesetz. Critics see this as an unacceptable interference to the freedom of association. They point out, that despite multi-unionism you can neither observe a substantial increase in new trade unions being set up nor an increase in labor disputes. Proponents of the legal regulation argue that the industrial peace obligation would be jeopardized by competing unions. Craft unions negotiated twice as intense as industrial unions. In industries with union competition, risk of conflicts would accumulate. In addition, the public interest would be harmed if unions battled out their rivalries during collective bargaining negotiations. The proposed law tackled these problems by providing stronger incentives for cooperation between competing unions. Die Bundesregierung hat im Dezember 2014 ein Tarifeinheitsgesetz verabschiedet. Kritiker sehen darin einen unzulässigen Eingriff in die Koalitionsfreiheit. Sie weisen darauf hin, dass trotz Tarifpluralität keine Welle von Gewerkschaftsneugründungen und auch kein Anstieg der Arbeits kämpfe beobachtbar sind. Befürworter einer gesetzlichen Regelung führen an, dass die tarifliche Friedenspflicht durch rivalisierende Gewerkschaften gefährdet würde. Spartengewerkschaften verhandelten doppelt so konflikt-intensiv wie Branchengewerkschaften. In Branchen mit Gewerkschaftskonkurrenz würden sich Konfliktrisiken kumulieren. Außerdem würde das Gemeinwohl geschädigt, wenn Gewerkschaften ihre Rivalitäten im Rahmen von Tarifverhandlungen austragen. Das geplante Tarifeinheitsgesetz gehe diese Probleme gezielt an, weil es die Kooperationsanreize zwischen rivalisierenden Gewerkschaften erhöhe.