Nutzung und Effektivität privat bezahlter Nachhilfe im Primarbereich / Social Selectivity and Effectiveness of Private Tutoring among Elementary School Children in Germany
Aus dem Modell der Bildungswahl und Colemans Ansatz zu innerfamilialem Sozialkapital werden Hypothesen zur Inanspruchnahme von privat bezahlter Nachhilfe abgeleitet und mithilfe logistischer Regressionsmodelle überprüft. Datengrundlage ist eine Panelstudie im Grundschulbereich. Nachhilfe wird in der...
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Veröffentlicht in: | Zeitschrift für Soziologie 2014-02, Vol.43 (1), p.31-49 |
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Hauptverfasser: | , |
Format: | Artikel |
Sprache: | eng |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | Aus dem Modell der Bildungswahl und Colemans Ansatz zu innerfamilialem Sozialkapital werden Hypothesen zur Inanspruchnahme von privat bezahlter Nachhilfe abgeleitet und mithilfe logistischer Regressionsmodelle überprüft. Datengrundlage ist eine Panelstudie im Grundschulbereich. Nachhilfe wird in der vierten Jahrgangsstufe umso eher nachgefragt, je geringer die schulischen Leistungen ausfallen. Die Hypothesen zur Bildungsmotivation, zu innerfamilialen Unterstützungsmçglichkeiten als Alternative zu Nachhilfe und zu den finanziellen und zeitlichen Ressourcen konnten weitestgehend nicht bestätigt werden. Bezüglich der Wirkung von Nachhilfeunterricht auf die Kompetenzzunahme in Deutsch oder Mathematik weisen Schüler mit Nachhilfe keine stärkeren Zuwächse auf als Schüler einer Kontrollgruppe. Im Grundschulbereich führt Nachhilfe zu keiner Verstärkung sozialer Disparitäten, weil sie weder von im Bildungssystem privilegierten Gruppen häufiger beansprucht wird, noch die Entwicklung von Kompetenzen befçrdert.
We discuss the sociological model of educational choice and Coleman’s social capital approach in order to develop hypotheses on social selectivity in the use of private tutoring. Our empirical work is based on panel data on almost 1,800 students and their parents collected from elementary schools in two German states. Our logistic regression results provide little support for our hypotheses on educational aspirations and status maintenance, on parental help with homework, and on financial and time resources. The results show that the use of tutoring is driven mainly by low school performance. An additional investigation of the effectiveness of tutoring in a control group shows that private tutoring does not lead to improved achievement in German or mathematics between the third and fourth grades. |
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ISSN: | 0340-1804 2366-0325 |
DOI: | 10.1515/zfsoz-2014-0104 |