The Election of Primian of Carthage: The Beginning of the End of Donatist Christianity?

Die bisher wichtigste christliche Gruppe in Nordafrika, die Donatisten, verschwanden nach intensiven Auseinandersetzungen mit dem Römischen Reich und der mit ihm verbündeten katholischen Kirche zu Beginn des fünften Jahrhunderts in ihrer bisherigen festen Organisationsform. Dieser Artikel fragt nach...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Zeitschrift für antikes Christentum 2012-08, Vol.16 (2), p.292-310
1. Verfasser: Gaumer, Matthew Alan
Format: Artikel
Sprache:eng
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Die bisher wichtigste christliche Gruppe in Nordafrika, die Donatisten, verschwanden nach intensiven Auseinandersetzungen mit dem Römischen Reich und der mit ihm verbündeten katholischen Kirche zu Beginn des fünften Jahrhunderts in ihrer bisherigen festen Organisationsform. Dieser Artikel fragt nach den Gründen hierfür und setzt dabei bei der umstrittenen Wahl Primians zum Bischof von Karthago im Jahr 392 ein. Der historische Kontext der Bischofswahl Primians und der folgenden Kontroverse, die die donatistische Gruppe spaltete, ist bereits erforscht. Insbesondere das Maximianische Schisma zeitigte in diesem Konflikt enorme Probleme, die Primian zunächst durch den Einsatz von Gewalt durch das Römische Reich zurückdrängen konnte. Die Auswirkungen des Schismas traten dann in den anti-donatistischen Werken Augustins von Hippo in den 390er- und 400er-Jahren offensichtlich zu Tage, der daraus drei beißend polemische Argumente ableitete: (1) Donatisten widersprächen ihrer Überzeugung von der Notwendigkeit der Wiedertaufe, indem sie Maximianer die Reintegration ohne Buße oder Widertaufe ermöglichten, (2) sie konterkarierten ihre Betonung der notwendigen Trennung der Kirche von der Welt, indem sie zur Unterdrückung der Maximianer mit dem Römischen Reich koalierten, und (3) Primian habe ausgerechnet die Handlungen wiederholt, die die Donatisten als Ursache ihrer Trennung von den Katholiken ansahen. Augustin verwendete nicht nur literarisch diese Argumente gegen seine Gegner, sondern plädierte (nach 405) auch dafür, dass das Römische Reich die donatistische Kirche auflöst, und zwar auf der Grundlage des Vorwurfs der Häresie und der entsprechenden theodosianischen anti-häretischen Gesetze. Diese Strategie wurde im Jahr 411 auf einem Konzil in Karthago dadurch zur Vollendung gebracht, dass die Auflösung der donatistischen Kirche und die Zusammenführung beider Kirchenstrukturen angeordnet wurden. Zusammenfassend kann die Handlungsweise Primians als oftmals unüberlegt bewertet werden, doch würde es zu weit gehen, ihn allein für das Verschwinden der Donatisten verantwortlich zu machen.
ISSN:0949-9571
1612-961X
DOI:10.1515/zac-2012-0018