NS-Kontinuitäten oder persönliche Mythenbildung?: Der Physiker Léon Grünbaum und das Kernforschungszentrum Karlsruhe zwischen an­ti­faschistischer Atomkritik und Erinnerungspolitik

2012 geriet das Karlsruher Institut für Technologie in die Schlagzeilen, als öffentlich bekannt wurde, dass der Jurist Rudolf Greifeld, von 1956 bis 1974 Geschäftsführer des Kernforschungszentrums Karlsruhe (KfK), als Ehrensenator der Universität geführt wurde. 1975 hatte es um Greifeld einen Skanda...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 2023-10, Vol.71 (4), p.787-817
1. Verfasser: Glahé, Philipp
Format: Artikel
Sprache:eng
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:2012 geriet das Karlsruher Institut für Technologie in die Schlagzeilen, als öffentlich bekannt wurde, dass der Jurist Rudolf Greifeld, von 1956 bis 1974 Geschäftsführer des Kernforschungszentrums Karlsruhe (KfK), als Ehrensenator der Universität geführt wurde. 1975 hatte es um Greifeld einen Skandal gegeben, als der ehemalige KfK-Mitarbeiter Léon Grünbaum mit Beate und Serge Klarsfeld einen antisemitischen Vermerk Greifelds aus dem Jahr 1941 öffentlich gemacht hatte. In einem nie publizierten Manuskript untersuchte Grünbaum die personellen Kontinuitäten der deutschen Kernforschung und warf Greifeld vor, ein untergetauchter NS-Verbrecher zu sein. Die Vorwürfe wurden wissenschaftlich mehrfach widerlegt, was in der öffentlichen Debatte in Karlsruhe jedoch nahezu unbeachtet blieb.
ISSN:0042-5702
2196-7121
DOI:10.1515/vfzg-2023-0039