An der Schwelle zum Dritten Weltkrieg – Welche Risiken darf der Westen im Ukraine-Krieg eingehen?

Die führenden westlichen Mächte USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland liefern zwar Waffen an die Ukraine, konditionieren aber stark das Ausmaß der Lieferungen sowie das sonstige Niveau ihrer Unterstützung. Hauptsächlich gelte es einen Weltkrieg mit nuklearer Eskalation zu vermeiden. Expert...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:SIRIUS : Zeitschrift für Strategische Analysen 2022-09, Vol.6 (3), p.271-281
1. Verfasser: Krause, Joachim
Format: Artikel
Sprache:eng
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Beschreibung
Zusammenfassung:Die führenden westlichen Mächte USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland liefern zwar Waffen an die Ukraine, konditionieren aber stark das Ausmaß der Lieferungen sowie das sonstige Niveau ihrer Unterstützung. Hauptsächlich gelte es einen Weltkrieg mit nuklearer Eskalation zu vermeiden. Experten und frühere hochrangige Generäle kritisieren zunehmend diese Restriktionen, die sich an Konzepten der Rüstungskontrolle aus den 60er Jahren orientieren. Sie argumentieren, dass Russland weder die Absicht habe noch die Mittel besitze, den Krieg zu eskalieren – es sei denn, es wolle einen selbstmörderischen Nuklearkrieg beginnen. Außerdem lasse Russland keine Anzeichen von Restriktionen erkennen. Die derzeitige Fokussierung auf das Vermeiden eines Dritten Weltkriegs dürfte die Ukraine in absehbarer Zeit in eine unhaltbare Lage bringen. Dann bliebe den westlichen Staaten nur die sehr kostspielige Option, die Ukraine dauerhaft wirtschaftlich und militärisch über Wasser zu halten oder ihr einen Waffenstillstand aufzuzwingen, der bestenfalls eine militärische Pause bis zum nächsten russischen Angriff darstellen wird. Die Gefahr eines Weltkriegs könnte durch die westliche Politik der Vorsicht eher zu- denn abnehmen.
ISSN:2510-263X
2510-2648
DOI:10.1515/sirius-2022-3003