Bronze casting and cultural connections: Bronze Age workshops at Hunn, Norway

Die Autoren präsentieren zwei separierte Metallwerkplätze auf dem Gräberfeldareal von Hunn in Østfold, südöstliches Norwegen. Diskutiert werden Produktionsumfang, -charakter und kultureller Kontext der Funde. Eine dieser Örtlichkeiten, der Fundplatz von Midtfeltet, repräsentiert den für Skandinavien...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Praehistorische Zeitschrift 2016-01, Vol.91 (1)
Hauptverfasser: Melheim, Lene, Prescott, Christopher, Anfinset, Nils
Format: Artikel
Sprache:eng
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Die Autoren präsentieren zwei separierte Metallwerkplätze auf dem Gräberfeldareal von Hunn in Østfold, südöstliches Norwegen. Diskutiert werden Produktionsumfang, -charakter und kultureller Kontext der Funde. Eine dieser Örtlichkeiten, der Fundplatz von Midtfeltet, repräsentiert den für Skandinavien umfangreichsten bronzezeitlichen Metallwerkplatz. Die Fundstellen befinden sich in einer Region, aus der kaum vergleichbare Bronzeartefakte vorliegen, was aber auf die paradoxe Situation innerhalb der norwegischen Bronzezeit hinweist, dass Örtlichkeiten der Herstellung und Verarbeitung von Bronze nicht mit jenen Regionen zusammenfallen, in denen die Mehrzahl bronzener Artefakte ihren Hauptniederschlag fanden. Die bronzezeitlichen Werkstätten und Monumente in Hunn liegt in einer vom späten Neolithikum geprägten Region, in der auch nach der Bronzezeit noch weitere Bestattungen erfolgten und Rituale durchgeführt wurden. Vorkommen unverhütteten Kupfers in bronzezeitlichen Kontexten können als Indikator für den Handel mit Rohstoffen gewertet werden, was ebenso seinen Nachweis findet durch Spuren in Schmelztiegeln anderer zentraler Werkplätze Skandinaviens. Hunn war mit hoher Wahrscheinlichkeit mit seinen zwei Werkstattbereichen und Anzeichen einer spezialisierten Metallverarbeitung – etwa durch Vorprodukte – ein regionales Zentrum für die handwerkliche Produktion und den Austausch unterschiedlicher Güter. Zu anderen nordischen Fundplätzen mit Metallverarbeitung lässt sich hohes Maß an Übereinstimmung erkennen hinsichtlich des metallurgischen Know-hows, der Schmelztechnologien, der Typologie vorgefundener Artefakte, aber auch bezüglich symbolischer Dekorationen. Alle diese Merkmale deuten auf spezialisierte Handwerker, die vor Ort ihre Tätigkeit ausübten. In diesem Kontext zu erwähnen ist neben einer lokalen Keramikproduktion mit Parallelen in den Ostseeraum sowie einer Lausitz-inspirierten Keramik noch eine frühe Brandbestattung bei Midtfeltet. Der Artikel konzentriert sich auf die Ergebnisse mehrerer Grabungskampagnen in den Jahren 1996–2006 bei Midtfeltet auf einer Fläche von insgesamt etwa 400 m
ISSN:0079-4848
1613-0804
DOI:10.1515/pz-2016-0003