Schmerzverarbeitung in multisensorischer Umgebung
„Schau‘ nicht hin, dann tut‘s gar nicht weh“ ist ein Rat, den man oft zu hören bekommt, wenn eine Impfung bevorsteht. Aber ist diese Empfehlung überhaupt gerechtfertigt? Schmerzverarbeitung kann in zwei Hauptkomponenten eingeteilt werden: eine sensorisch-diskriminative Komponente, die Ort und Inten...
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Veröffentlicht in: | Neuroforum 2010-06, Vol.16 (2), p.172-180 |
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Hauptverfasser: | , , , |
Format: | Artikel |
Sprache: | eng |
Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | „Schau‘ nicht hin, dann tut‘s gar nicht weh“ ist ein Rat, den man oft zu hören bekommt, wenn eine Impfung bevorsteht. Aber ist diese Empfehlung überhaupt gerechtfertigt? Schmerzverarbeitung kann in zwei Hauptkomponenten eingeteilt werden: eine sensorisch-diskriminative Komponente, die Ort und Intensität eines Schmerzereignisses widerspiegelt, und eine affektiv-motivationale Komponente, welche die Unangenehmheit dieses Ereignisses widerspiegelt. Die Differenzierung dieser Komponenten und der Einfluss zusätzlicher sensorischer Reize werden deutlich, wenn Sie sich vorstellen, eine Nadel in Ihre Haut eindringen zu sehen: Einerseits mag es beruhigend sein zu wissen, wann und wo der Einstich zu erwarten ist, andererseits kann es sehr unangenehm sein, Zeuge der Schädigung des eigenen Körpers zu werden. In diesem Artikel werden wir aktuelle Studien vorstellen, die zeigen, dass eine ganze Reihe von Einflussfaktoren, wie zeitliche und räumliche Anordnung, semantischer Gehalt und Aufmerksamkeit, die Effekte visueller Reize auf die Schmerzverarbeitung modulieren. Diese Studien weisen darauf hin, dass man tatsächlich gut beraten ist, nicht hinzuschauen. |
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ISSN: | 1868-856X 1868-856X |
DOI: | 10.1515/nf-2010-0202 |