Von den operativen und erinnerungsgeschichtlichen Dimensionen eines Raumes. Die Schlacht von Tannenberg 1914 als Paradebeispiel räumlicher Inszenierung
Tannenberg is still the cipher for a mythical memory space that interweaves German, Polish, Lithuanian and Russian sites of memory to each other, their temporal and political contexts, however, goes beyond. For the battle of 1914, the master narrative still follows the detailed descriptions of the K...
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Veröffentlicht in: | Militärgeschichtliche Zeitschrift 2014-12, Vol.73 (2), p.349-366 |
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1. Verfasser: | |
Format: | Artikel |
Sprache: | eng |
Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | Tannenberg is still the cipher for a mythical memory space that interweaves German, Polish, Lithuanian and Russian sites of memory to each other, their temporal and political contexts, however, goes beyond. For the battle of 1914, the master narrative still follows the detailed descriptions of the Kriegsarchiv from the interwar period. These want to have found the key to success in the exemplary use of the geographic area by German generalship. Nevertheless, this battle has multidimensional perceptions, of the factual meaning of the space up to the imaginary. It is also an example of how clearly the topography of an area can determine the military capabilities, such as the importance of personal and mental connections to the competitive space. After the military occupation of East Prussia terrain the victorious commander Hindenburg conquered even the site of memory - with the Reichsehrenmal quite vividly. In the overall analysis of the Battle of Tannenberg therefore the access of the different concepts and dimensions of the room proves as purposeful and productive.
Tannenberg ist bis heute die Chiffre für einen geradezu mythischen Erinnerungsraum, der deutsche, polnische, litauische und russische Erinnerungsorte miteinander verwebt, deren zeitliche wie politische Kontexte jedoch sprengt. Für die Schlacht von 1914 folgt die Meistererzählung noch immer den detailverliebten Ausführungen der Reichsarchivwerke aus der Zwischenkriegszeit. Sie wollen in der mustergültigen Ausnutzung des geografischen Raumes durch deutsche Feldherrnkunst den Schlüssel zum Erfolg gefunden haben. Gleichwohl bietet diese Schlacht multidimensionale Raumperzeptionen, von der faktischen Bedeutung des Raumes bis hin zur imaginierten. Sie ist ebenso ein Beispiel dafür, wie eindeutig die Topographie eines Raumes die militärischen Möglichkeiten determinieren kann, wie für die Bedeutung der persönlichen und mentalen Verbindungen zum umkämpften Raum. Nach der militärischen Besetzung des ostpreußischen Terrains eroberte der siegreiche Oberbefehlshaber Hindenburg sogar noch den erinnerungsgeschichtlichen Raum für sich - mit dem Reichsehrenmal auch ganz plastisch. In der Gesamtbetrachtung der Schlacht von Tannenberg erweist sich also gerade der Zugang über die verschiedenen Konzeptionen und Dimensionen des Raumes als zielführend und ertragreich. |
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ISSN: | 2193-2336 2196-6850 |
DOI: | 10.1515/mgzs-2014-0015 |