Diagnoseverzögerung, komorbide Hidradenitis suppurativa und die prognostische Bedeutung bakterieller Kulturen bei Folliculitis decalvans: eine Kohortenstudie

Zusammenfassung Hintergrund Folliculitis decalvans (FD) ist eine primäre neutrophile vernarbende Alopezie, die häufig zu irreversiblem Haarverlust führt. Daten zu Epidemiologie, klinischen Merkmalen, Folgen und prognostischen Faktoren sind nur eingeschränkt verfügbar. Ziel Die Beurteilung einer Pati...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Journal der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft 2023-12, Vol.21 (12), p.1469-1478
Hauptverfasser: Lyakhovitsky, Anna, Segal, Oz, Galili, Eran, Thompson, Curtis T, Tzanani, Ido, Scope, Alon, Baum, Sharon, Barzilai, Aviv
Format: Artikel
Sprache:eng
Online-Zugang:Volltext
Tags: Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Hintergrund Folliculitis decalvans (FD) ist eine primäre neutrophile vernarbende Alopezie, die häufig zu irreversiblem Haarverlust führt. Daten zu Epidemiologie, klinischen Merkmalen, Folgen und prognostischen Faktoren sind nur eingeschränkt verfügbar. Ziel Die Beurteilung einer Patientenkohorte mit FD sowie die Charakterisierung schwerer Krankheitsverläufe und prognostischer Faktoren, die eine Remission verhindern. Patienten und Methoden Diese retrospektive Kohortenstudie umfasste 192 Patienten, bei denen zwischen 2010 und 2020 an einem tertiären Zentrum eine FD diagnostiziert und die mindestens sechs Monate nachverfolgt wurden. Ergebnisse Die Diagnose wurde im Mittel um 22,2 (± 29,7) Monate verzögert gestellt. Komorbide Erkrankungen mit Okklusion der Haarfollikel waren häufig. In 45,6% der Fälle waren Bakterienkulturen positiv, am häufigsten mit Staphylococcus (S.) aureus. Schwere Krankheitsverläufe waren mit komorbider Hidradenitis suppurativa und positiver Bakterienkultur, insbesondere S. aureus, assoziiert. Bei 50,7% der Patienten kam es zu vollständiger Remission: Bei 32% innerhalb der ersten sechs Monate der Behandlung und bei 18,7% während der Nachkontrolle. Rezidive waren häufig. Negative Prognosefaktoren bezüglich der Remission waren jüngeres Alter und positive Bakterienkultur. Schlussfolgerungen Es besteht Bedarf hinsichtlich der Ausbildung von Dermatologen, um die Diagnoseverzögerung zu reduzieren. Das Screening von FD‐Patienten auf komorbide Hidradenitis suppurativa und Bakterienkulturen sind wichtig für die Behandlungsplanung.
ISSN:1610-0379
1610-0387
DOI:10.1111/ddg.15202_g