Diagnostik und Therapie von Mycobacterium‐marinum‐Infektionen: Ergebnisse einer retrospektiven monozentrischen Studie

Hintergrund und Ziele: In Europa sind Infektionen mit Mycobacterium (M.) marinum selten. Wir führten eine retrospektive Studie durch, um klinisches Spektrum sowie Diagnostik, Therapie und Ergebnisse von M.‐marinum ‐Infektionen unter praxisnahen Bedingungen zu analysieren. Patienten und Methodik: In...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Journal der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft 2022-09, Vol.20 (9), p.1211-1219
Hauptverfasser: Strobel, Katharina, Sickenberger, Christina, Schoen, Christoph, Kneitz, Hermann, Kolb‐Mäurer, Annette, Goebeler, Matthias
Format: Artikel
Sprache:eng
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Hintergrund und Ziele: In Europa sind Infektionen mit Mycobacterium (M.) marinum selten. Wir führten eine retrospektive Studie durch, um klinisches Spektrum sowie Diagnostik, Therapie und Ergebnisse von M.‐marinum ‐Infektionen unter praxisnahen Bedingungen zu analysieren. Patienten und Methodik: In der Datenbank des Universitätsklinikums Würzburg wurden zwischen 1998 und 2018 18 Patienten mit M.‐marinum ‐Infektionen identifiziert. Ergebnisse: Zwölf Betroffene berichteten über eine Exposition gegenüber Zierfischaquarien oder Teichen. Sechzehn Patienten präsentierten Hautläsionen an den oberen Extremitäten. Es wurden keine invasiven Infektionen beobachtet. Der durchschnittliche Zeitraum bis zur Diagnosestellung betrug 15 Wochen. Bei 14 Patienten ergab die Histologie eine granulomatöse Entzündung. In 16 Fällen gelang der kulturelle Nachweis. Die meisten Patienten erhielten eine Antibiotika‐Monotherapie (14/18), in vier Fällen wurde eine Kombinationstherapie verabreicht. Die Behandlung (mediane Dauer von 10 Wochen) war bei 13 Patienten erfolgreich. Fünf Patienten stellten sich im Therapieverlauf nicht wieder vor. Schlussfolgerungen: Unsere retrospektive Analyse von M.‐marinum ‐Infektionen an einem tertiären Referenzzentrum in Deutschland zeigte eine erhebliche zeitliche Verzögerung in der Diagnosestellung und belegt die Bedeutung von mikrobiologischer Kultur, PCR und Histologie. Eine Monotherapie mit Clarithromycin (anstelle von Doxycyclin) erwies sich als geeignet, während die Behandlung bei immunsupprimierten oder ‐geschwächten Patienten und bei ausgedehnten Befunden durch eine Kombinationstherapie ergänzt wurde.
ISSN:1610-0379
1610-0387
DOI:10.1111/ddg.14847_g