Hochleistungsmedizin für die Sportler – das Mission Statement der GOTS – ist das im Rahmen der Akutbehandlung überhaupt möglich?

Die Akutbehandlung von Sportverletzten stellt eine immer größere Herausforderung dar. War vor Jahren noch der Sportarzt mit dem Vereisungsspray state of the art, so sind heute die Aufgaben vielfältiger und anspruchsvoller geworden. Organisation einer Rettungskette, ein den aktuellen Sicherheitsstand...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Sportorthopädie-Sporttraumatologie 2005-09, Vol.21 (3), p.161-161
1. Verfasser: Kristen, Karl-Heinz
Format: Artikel
Sprache:ger
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Die Akutbehandlung von Sportverletzten stellt eine immer größere Herausforderung dar. War vor Jahren noch der Sportarzt mit dem Vereisungsspray state of the art, so sind heute die Aufgaben vielfältiger und anspruchsvoller geworden. Organisation einer Rettungskette, ein den aktuellen Sicherheitsstandards entsprechender Abtransport, rasches Erreichen eines verletzten Sportlers unter Berücksichtigung von Sicherheitszäunen und Zutrittssperren, therapeutisches Handeln unter Berücksichtigung aller Substanzen, die auf der Dopingliste angeführt sind – so lässt sich das aktuelle Arbeitsspektrum des betreuenden Arztes beschreiben. Der in die Akutbehandlung involvierte Arzt ist überwiegend auf Erfahrung und klinische Diagnostik mit dem Ziel einer raschen und zielführenden Therapie angewiesen. Die Entscheidungen, die im Akutfall oft innerhalb von Sekunden getroffen werden, müssen vor dem Hintergrund einer immer besseren apparativen Diagnostik, die im Rahmen eines hochtechnisierten Klinikbetriebes als Maß aller Dinge herangezogen wird, gesehen werden. Der Bericht zum Medizinischen Krisenmanagement vor Ort am Beispiel des Rennrodelns beschreibt die Anwendung einer jahrelangen Erfahrung in der Betreuung dieser extremen Sportart. Gerade diese konsequente medizinische Betreuung und vorausblickende Erstellung von Reglement und Sicherheitsregeln haben das Risiko kalkulierbarer gemacht und das Handeln des Sportarztes erleichtert. Die Problematik einer raschen und wirksamen Schmerztherapie beim Sportler wird im Artikel über die Injektionstherapie am Sportler dargelegt. Behandlungsmethoden, die im medizinischen Alltag erprobt, erfolgreich und bewährt sind, können im Spitzensport nicht oder nur stark eingeschränkt angewandt werden. Anti-Doping-Vorgaben im Hochleistungssport stellen einen wichtigen Beitrag zur Gewährleistung eines fairen Wettbewerbes dar. Die hohe Medienwirksamkeit eines vermutlichen oder tatsächlichen Dopingvergehens übersteigt allerdings in den meisten Fällen das tatsächliche Ausmaß einer Maßnahme, z.B. den Fall eines Tennisprofis, der wegen eines Tennisellenbogens eine Infiltration mit einem cortisonhaltigen Präparat erhalten hat, eine Behandlung, die vielen “normalen” Menschen und Sportlern bereits eine Beschwerdefreiheit brachte. Der positive Dopingtest, die Spielsperre, die rechtlichen Konsequenzen sowie die vernichtenden Pressemeldungen für den behandelnden Arzt stehen aber sicherlich in keinerlei Relation zu einer evtl. erzielten Leistungssteigerung. Dies
ISSN:0949-328X
1876-4339
DOI:10.1078/0949-328X-00264