Gerinnungsstörungen und Ausgang der Therapie mit Acetylsalicylsäure und/oder Enoxaparin bei Patientinnen mit Abortus habitualis
Einleitung: Gerinnungsstörungen werden seit Jahren als mögliche Ursache für wiederholte Fehlgeburten beobachtet. Eine Untersuchung des Gerinnungsstatus inklusive Thrombophiliediagnostik findet bei allen Patientinnen nach einem habituellen Abortgeschehen statt. Zu der Therapie von Patientinnen mit Ge...
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Format: | Tagungsbericht |
Sprache: | ger |
Online-Zugang: | Volltext |
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Gerinnungsstörungen werden seit Jahren als mögliche Ursache für wiederholte Fehlgeburten beobachtet. Eine Untersuchung des Gerinnungsstatus inklusive Thrombophiliediagnostik findet bei allen Patientinnen nach einem habituellen Abortgeschehen statt. Zu der Therapie von Patientinnen mit Gerinnungsstörungen und Abortus habitualis in ihrer Anamnese gehört die antikoagulative Therapie mittels Einnahme von Acetylsalicylsäure und/oder Enoxaparin, unter der Vorstellung, dass die Durchblutungsstörung des Embryos dadurch vermieden werden könnte. Ziel unserer Studie ist zu untersuchen, ob auffällige Thrombophilieparameter in diesem speziellen Patientinnenkollektiv beobachtet werden. Desweiteren wird die Wirkung der antikoagulativen Therapie auf den Ausgang einer erneuten Schwangerschaft untersucht.
Methodik:
Es handelt sich um eine retrospektive Studie einer Gruppe von 47 Patientinnen, die an der Klinischen Abteilung für gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin der Universitätsklinik für Frauenheilkunde Innsbruck wegen wiederholter Fehlgeburten zwischen Mai 2006 und September 2007 vorstellig waren. Der Medianwert beträgt 2,0 Aborte, während der Mittelwert 2,4±0,95 Aborte beträgt. Das Durchschnittsalter der Patientinnen liegt bei 33,2±5,7 Jahren. Bei den Patientinnen wurde der komplette Gerinungsstatus inklusive Antithrombin III, Protein C, APC-Resistenz, Lupus Anticoagulans, Faktoren VIII, IX, XI, XII, Phospholipidantikörper IgG und IgM sowie Prothrombinantikörper bestimmt.
Ergebnisse:
Die Werte von aPTT, Quick und INR waren bei allen Patientinnen im Normbereich. Das Protein C sowie der Faktor IX, die Phospholipid-IgM-Antikörper und Prothrombinantikörper blieben bei allen Patientinnen ebenfalls im Normbereich. Der Faktor XI war erhöht bei 4 Patientinnen (Mittelwert 100,76±12,12), während jeweils 4 Patientinnen einen erhöhten Faktor XII (Mittelwert 95,92±24,4) bzw. erniedrigte Protein S Werte aufwiesen (Mittelwert 77,13±21,9). Bei 4 Patientinnen zeigte sich eine erniedrigte APC Resistenz (Mittelwert 2,8±0,45), während die Phospholipid-IgG-Antikörper bei 3 Patientinnen erhöht waren (Mittelwert 4,36±5,53). Bei allen 4 Patientinnen mit erniedrigter APC-Resistenz wurde im Institut für Genetik in Innsbruck eine heterozygote Faktor V-Leiden-Mutation nachgewiesen, somit beträgt der Anteil der Abortus-habitualis-Patientinnen mit einer heterozygoten Faktor V-Leiden-Mutation 8,5%. Als Therapie erhielten 13 Patientinnen 100mg Acetylsalicylsäure (Thrombo |
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ISSN: | 0016-5751 1438-8804 |
DOI: | 10.1055/s-2008-1078363 |