Knochenmarktransplantation bei Panmyelopathie und akuter Leukämie: Resultate des Westdeutschen Tumorzentrums Essen

Zusammenfassung Von Dezember 1975 bis Dezember 1981 wurden 26 Knochenmarktransplantationen durchgeführt. Drei Patienten litten an einer Panmyelopathie, 23 an einer akuten Leukämie. Von den Leukämiepatienten befanden sich zum Zeitpunkt der Transplantation 13 im Rezidiv und 10 in Vollremission. Zwei der Rezidivpatienten erhielten kryokonserviertes autologes Mark aus der Remissionsphase. Ein Panmyelopathiepatient hatte einen identischen Zwilling als Spender. Alle anderen Patienten bekamen allogenes Mark von histokompatiblen Familienmitgliedern. Insgesamt leben noch elf Patienten, aus der Gruppe der Panmyelopathiepatienten alle drei, aus der Gruppe der Patienten mit Leukämie im Rezidiv einer und aus der Gruppe der Patienten mit Leukämie in Vollremission sieben Patienten. Von den überlebenden Patienten haben zwei eine chronische Graft-versus-host-Reaktion, die übrigen sind völlig beschwerdefrei; die längste Beobachtungszeit beträgt 4 Jahre. Bei den Gestorbenen waren leukämisches Rezidiv (n = 6), Infekte (n = 5) und Graft-versus-host-Reaktion (n = 2) die Haupttodesursachen. Offensichtlich bietet die Knochenmarktransplantation bei der Therapie der schweren Panmyelopathie und der akuten Leukämie des Erwachsenen die derzeit beste Heilungschance. Voraussetzung ist, daß die Transplantation nicht im Endstadium der Erkrankung, sondern frühzeitig durchgeführt wird.