Jodmangel, kongenitale Struma und kongenitale Hypothyreose: Ergebnisse des TSH-Screening in Südbayern

Zusammenfassung Bei 168 660 Neugeborenen aus Südbayern wurden im TSH-Screening in 422 Fällen erhöhte TSH-Werte (≧ 20 µE/ml) gefunden. Davon wurde in 40 Fällen die Verdachtsdiagnose einer angeborenen Hypothyreose bestätigt (Inzidenz 1 : 4200). Die Jodausscheidung gesunder Neugeborener und Mütter lag...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Deutsche medizinische Wochenschrift 1984-12, Vol.109 (50), p.1918-1921
Hauptverfasser: Reuss, K. v., Wieland, O. H.
Format: Artikel
Sprache:ger
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Bei 168 660 Neugeborenen aus Südbayern wurden im TSH-Screening in 422 Fällen erhöhte TSH-Werte (≧ 20 µE/ml) gefunden. Davon wurde in 40 Fällen die Verdachtsdiagnose einer angeborenen Hypothyreose bestätigt (Inzidenz 1 : 4200). Die Jodausscheidung gesunder Neugeborener und Mütter lag im Raum München signifikant niedriger als im Raum Hamburg. Ein Zusammenhang zwischen Jodversorgung und angeborener Hypothyreose war nicht festzustellen. Dagegen war die Jodausscheidung bei Kindern mit neonataler Struma (17 % der beim Screening erfaßten Hyperthyreotropinämien) und deren Mütter im Vergleich zu regionalen Kontrollgruppen signifikant vermindert. Außerdem bestand zwischen Jodausscheidung von Müttern und Neugeborenen eine signifikante Korrelation. Die Ergebnisse bestätigen die Notwendigkeit der Jodprophylaxe, die auch den erhöhten Bedarf während der Schwangerschaft berücksichtigt. Abgesehen von den prophylaktischen Aspekten wäre diese Maßnahme auch im Interesse der Wirtschaftlichkeit und Treffsicherheit des TSH-Screening, da hierdurch die Zahl der kostenintensiven Nachuntersuchungen zurückginge.
ISSN:0012-0472
1439-4413
DOI:10.1055/s-2008-1069479