Belastungselektrokardiogramm und Koronarangiographie nach Myokardinfarkt
Zusammenfassung In einer prospektiven Studie wurde geprüft, ob das Belastungselektrokardiogramm bei Patienten nach Ablauf eines transmuralen Myokardinfarktes eine Aussage über die Durchblutung des Kammermyokards, abgesehen vom Infarktareal, zuläßt, mit anderen Worten, ob das Koronarsystem über das »...
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Veröffentlicht in: | Deutsche medizinische Wochenschrift 1987, Vol.112 (22), p.867-872 |
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Hauptverfasser: | , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Volltext |
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In einer prospektiven Studie wurde geprüft, ob das Belastungselektrokardiogramm bei Patienten nach Ablauf eines transmuralen Myokardinfarktes eine Aussage über die Durchblutung des Kammermyokards, abgesehen vom Infarktareal, zuläßt, mit anderen Worten, ob das Koronarsystem über das »Infarktgefäß« hinaus beurteilt werden kann. Dazu wurden bei 81 Patienten mit typischen elektrokardiographischen Zeichen eines früher durchgemachten Vorderwand- (n = 35) oder Hinterwandinfarktes die Ergebnisse des Belastungs-EKG und der Koronarangiographie korreliert. Bei Patienten mit durchgemachtem Hinterwandinfarkt konnten Mehrgefäßerkrankungen mit einer Sensitivität von 79,2 % vorausgesagt werden, denn ST-Streckensenkungen in V3-V6 wiesen auf hämodynamisch wirksame Stenosen (über 50 % Durchmesserstenose) hin. Die Spezifität lag bei 72,7 %. Bei Patienten mit durchgemachtem Vorderwandinfarkt wurden zusätzliche Stenosen mit einer Sensitivität von 78,6 % und einer Spezifität von 76,2 % erfaßt. Die hohe Rate von Mehrgefäßerkrankungen bei symptomatischen Patienten (63,0 % nach Hinterwandinfarkt und 62,5 % nach Vorderwandinfarkt) sowie die gravierenden Konsequenzen einer Nichterkennung potentiell operativ angehbarer Mehrgefäßerkrankungen bei diesen Risikopatienten mindern den Wert der Methode für die Indikationsstellung zur Angiographie. Bei asymptomatischen Patienten (Häufigkeit von Mehrgefäßerkrankungen 36,8 % nach Hinterwandinfarkt und 21,1 % nach Vorderwandinfarkt) hingegen ist das Belastungs-EKG (Vorhersagewert von ST-Senkungen 71,4 % nach Hinterwandinfarkt und 50,0 % nach Vorderwandinfarkt) eine sinnvolle Entscheidungshilfe, um Risikopatienten der notwendigen Koronarangiographie zuzuführen. |
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ISSN: | 0012-0472 1439-4413 |
DOI: | 10.1055/s-2008-1068156 |