Hypercalcämie bei florider Lungen- und Halslymphknotentuberkulose
Zusammenfassung Ein 57jähriger Patient mit Tuberkulose-Anamnese (Kniegelenkstuberkulose vor 44 Jahren, offene Lungentuberkulose vor 6 Monaten bei schlechter Medikamenten-Compliance) nahm in 6 Monaten 10 kg an Gewicht ab. Ferner traten an der rechten Halsseite derbe Lymphknotenschwellungen mit Rötung...
Gespeichert in:
Veröffentlicht in: | Deutsche medizinische Wochenschrift 1991, Vol.116 (23), p.899-902 |
---|---|
Hauptverfasser: | , , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Volltext |
Tags: |
Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
|
Zusammenfassung: | Zusammenfassung
Ein 57jähriger Patient mit Tuberkulose-Anamnese (Kniegelenkstuberkulose vor 44 Jahren, offene Lungentuberkulose vor 6 Monaten bei schlechter Medikamenten-Compliance) nahm in 6 Monaten 10 kg an Gewicht ab. Ferner traten an der rechten Halsseite derbe Lymphknotenschwellungen mit Rötung und Hautfistel auf. Klinischchemisch zeigten sich eine leichte Hypercalcämie (albuminkorrigierte Calciumkonzentration im Serum 2,59 mmol/l) und eine Hyperphosphatämie (2,0 mmol/l) bei niedrig normalen Konzentrationen von intaktem Parathormon und 25-Hydroxy-Vitamin D
3
(14 ng/ml) im Serum. Der Wert für 1,25-Dihydroxy-Vitamin D
3
im Serum war erniedrigt (16 ng/l). Die Aktivität des ossären Isoenzyms der alkalischen Phosphatase lag im Normbereich (19 U/l), die Skelettszintigraphie war unauffällig. Die Halslymphknoten wurden exstirpiert (histologisch: frische verkäsende Lymphknotentuberkulose), und es wurde eine tuberkulostatische Vierfachtherapie mit 0,3 g/d Isoniazid, 0,45 g/d Rifampicin, l,2 mg/d Ethambutol und 1,5 g/d Pyrazinamid eingeleitet. In den ersten beiden Wochen stieg die Serum-Calciumkonzentration trotz calciumarmer Diät auf 3,22 mmol/l (albuminkorrigiert) an. Anschließend gingen die Werte zurück, sie blieben jedoch während der gesamten Beobachtungszeit (inzwischen 11 Wochen) leicht erhöht. Demnach handelte es sich um eine tuberkuloseassoziierte Hypercalcämie, die nicht durch 1,25-Dihydroxy-Vitamin D
3
oder Knochendestruktion ausgelöst war. |
---|---|
ISSN: | 0012-0472 1439-4413 |
DOI: | 10.1055/s-2008-1063695 |