Organerhaltende Therapie des invasiven Harnblasenkarzinoms

Zusammenfassung Von 1982 bis 1989 wurden 175 konsekutive Patienten (137 Männer, 38 Frauen, medianes Alter 65 [31-90] Jahre) mit invasivem Blasenkarzinom, Tumorstadium T1-4 N0-3 M0, im Rahmen einer prospektiven Studie mit transurethraler Resektion und anschließender Radiotherapie (bis 1985) oder Radi...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Deutsche medizinische Wochenschrift 1992, Vol.117 (47), p.1783-1788
Hauptverfasser: Dunst, J., Bornhof, C., Altendorf-Hofmann, A., Wittekind, C., Schrott, K. M., Sauer, R.
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Von 1982 bis 1989 wurden 175 konsekutive Patienten (137 Männer, 38 Frauen, medianes Alter 65 [31-90] Jahre) mit invasivem Blasenkarzinom, Tumorstadium T1-4 N0-3 M0, im Rahmen einer prospektiven Studie mit transurethraler Resektion und anschließender Radiotherapie (bis 1985) oder Radio-Chemo-Therapie (ab 1986) mit dem Ziel des Organerhalts behandelt. In allen Fällen erfolgte zunächst die transurethrale Resektion, 2-6 Wochen später eine definitive Radiotherapie mit einer Dosis von 50,4 Gy an der Blase in 28 Fraktionen. 81 Patienten erhielten simultan zur Bestrahlung eine Chemotherapie mit 25 mg/m 2  · d Cisplatin oder 65-75 mg/m 2  · d Carboplatin in der ersten und fünften Bestrahlungswoche an jeweils fünf Tagen. Die 5-Jahres-Überlebensrate für die Gesamtgruppe (einschließlich inoperabler Fälle) war 50 %. Die Überlebensraten in Abhängigkeit von der T-Kategorie betrugen 53 % bei T1 (n = 26), 68 % bei T2 (n = 34), 45 % bei T3 (n = 94) und 22 % bei T4 (n = 17). 139 Patienten (79 %) behielten eine normal funktionierende Blase. Nur 36 Patienten wurden wegen Tumorpersistenz oder Rezidiv nach Radiotherapie zystektomiert. Die simultane Radio-Chemo-Therapie verbesserte im Vergleich zu einer historischen Kontrollgruppe mit alleiniger Radiotherapie zwar die histologische Remissionsrate, hatte aber keinen Einfluß auf das Überleben. Die Toxizität der Behandlung war gering, schwere Komplikationen wurden nicht beobachtet. - Auch beim fortgeschrittenen Blasenkarzinom ist eine organerhaltende Therapie mit transurethraler Resektion und definitiver Radiotherapie oder Radio-Chemo-Therapie möglich.
ISSN:0012-0472
1439-4413
DOI:10.1055/s-2008-1062509