Q-Fieber-Epidemie in Berlin: Epidemiologische und klinische Aspekte

Zusammenfassung Von einer Q-Fieber-Epidemie in Berlin waren mindestens 80 Patienten (45 weiblich, 35 männlich, Alter 1-75 Jahre) betroffen. Als Infektionsherd wurden Schafe identifiziert, die wegen unklarer Krankheitssymptome in eine Tierklinik eingeliefert worden waren. Der Erkrankungsgipfel lag in...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Deutsche medizinische Wochenschrift 1993, Vol.118 (19), p.689-695
Hauptverfasser: Schneider, T., Jahn, H.-U., Steinhoff, D., Guschoreck, H.-M., Liesenfeld, O., Mäter-Böhm, H., Wesirow, A.-L., Lode, H., Ludwig, W.-D., Dißmann, T., Zeitz, M., Riecken, E. O.
Format: Artikel
Sprache:ger
Schlagworte:
Online-Zugang:Volltext
Tags: Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Von einer Q-Fieber-Epidemie in Berlin waren mindestens 80 Patienten (45 weiblich, 35 männlich, Alter 1-75 Jahre) betroffen. Als Infektionsherd wurden Schafe identifiziert, die wegen unklarer Krankheitssymptome in eine Tierklinik eingeliefert worden waren. Der Erkrankungsgipfel lag in den Monaten April und Mai 1992. Zu den Betroffenen gehörten vorwiegend Mitarbeiter und Studenten der Tierklinik. Es handelte sich um den nördlichsten und gleichzeitig größten Q-Fieber-Ausbruch der letzten 28 Jahre in Deutschland. Für die Diagnose im akuten Stadium war die Komplementbindungsreaktion (KBR) nicht hilfreich, da sie zu Krankheitsbeginn innerhalb der ersten 14 Tage negativ blieb (KBR ≤ 1 : 5). Die meisten Patienten wiesen Krankheitssymptome wie plötzlich einsetzendes Fieber bis über 40°C, starke Kopfschmerzen und trockener Husten auf. In acht von zehn vorgestellten Fällen wurde ein Lungeninfiltrat im Röntgenbild nachgewiesen; der Auskultationsbefund war überwiegend unauffällig. Eine Leberbeteiligung (GPT-Erhöhung bis 71 U/l) wurde bei zwei Patienten beobachtet. Als Mittel der Wahl bewährte sich Doxycyclin in einer Dosierung von zweimal täglich 200 mg über 14 Tage.
ISSN:0012-0472
1439-4413
DOI:10.1055/s-2008-1059379