Computergestützte Auswertung des glattmuskulären Elektromyogramms der Corpora cavernosa (CC-EMG) mittels Fast-Fourier-Transformation (FFT)

Zusammenfassung: Die während der Kontraktion der glattmuskulären Zellen der Corpora cavernosa auftretende elektrische Aktivität ist meßbar, die Interpretation der analogen Daten jedoch zeitaufwendig. Unsere Studie sollte untersuchen, ob CC-EMGs von Normalpersonen vergleichbar sind und ob eine Interp...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Aktuelle Urologie 1996-09, Vol.27 (5), p.291-298
Hauptverfasser: Hauck, E. W., Schlote, N., Kellner, B., Hinrichs, H., Becker, A. J., Truß, M. C., Stief, Ch. G., Jonas, U.
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung: Die während der Kontraktion der glattmuskulären Zellen der Corpora cavernosa auftretende elektrische Aktivität ist meßbar, die Interpretation der analogen Daten jedoch zeitaufwendig. Unsere Studie sollte untersuchen, ob CC-EMGs von Normalpersonen vergleichbar sind und ob eine Interpretation des CC-EMGs durch Digitalisierung und Aufarbeitung mittels der FFT möglich ist. Elektromyogramme der Corpora cavernosa wurden von 37 Männern eines Normalkollektivs über einen Zeitraum von 45 Minuten sowohl analog als auch digital aufgezeichnet. Anschließend wurde mittels der FFT die Erstellung der Leistungsdichtespektren, welche die Verteilung der Leistung über die Frequenz charakterisieren, durchgeführt. Bei 31/37 Männern fand sich ein gleiches oder zumindest sehr ähnliches CC-EMG-Muster im Zeitbereich. Einstichartefakte (bei 18 Probanden untersucht) wurden bei 17/18 bis zur 20.Minute, bei 1/18 bis zur 40. Minute beobachtet. In den resultierenden Frequenzspektren tritt ein Maximum der Leistung bei einer Frequenz von 0,3 Hertz auf. Danach ist ein kontinuierliches Absinken der Leistung um ca. vier Zehnerpotenzen bis zu einer Frequenz von 5 Hertz zu beobachten. Mehr als 90% der Leistung tritt zwischen 0 und 5 Hertz auf. Oberhalb von 5 Hertz ist das Leistungsdichtespektrum im Rahmen der Rechengenauigkeit nicht mehr von Rauschen zu unterscheiden, d. h., daß hier keine nennenswerte Leistung auftritt. Unter dem Einfluß von Artefakten tritt Leistung auch oberhalb von 5 Hertz auf. Wir folgern, daß die Ableitung des CC-EMGs interindividuell reproduzierbar und eine computergestützte Auswertung mittels FFT nach Extraktion der Artefakte möglich ist. Die Interpretation der CC-EMG-Signale erscheint somit grundsätzlich computergestützt durchführbar.
ISSN:0001-7868
1438-8820
DOI:10.1055/s-2008-1055610