Clostridium-sordellii-Sepsis mit intravasaler Hämolyse
Zusammenfassung ANAMNESE UND KLINISCHER BEFUND: Ein 37jähriger alkoholkranker Patient litt an zunehmendem rezidivierenden Bluterbrechen. Es entwickelten sich zusätzlich Oberbauchschmerzen. Der Allgemeinzustand war deutlich reduziert, er wurde schließlich notfallmäßig ins Krankenhaus eingeliefert. Au...
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Veröffentlicht in: | Deutsche medizinische Wochenschrift 1997, Vol.122 (42), p.1281-1284 |
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Hauptverfasser: | , , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Volltext |
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ANAMNESE UND KLINISCHER BEFUND: Ein 37jähriger alkoholkranker Patient litt an zunehmendem rezidivierenden Bluterbrechen. Es entwickelten sich zusätzlich Oberbauchschmerzen. Der Allgemeinzustand war deutlich reduziert, er wurde schließlich notfallmäßig ins Krankenhaus eingeliefert. Außer der Alkoholkrankheit ließen sich anamnestisch keine weiteren Vorerkrankungen erheben. Die Körpertemperatur bei Aufnahme betrug 39,0°C. Es bestanden außerdem ein Sklerenikterus und ein abwehrgespanntes, verhärtetes Abdomen. Der Patient war leicht somnolent.
UNTERSUCHUNGEN: Die klinisch-chemische Untersuchung erbrachte die Zeichen einer Hämolyse mit einer Hämoglobinkonzentration von 10 g/dl, einer Lactatdehydrogenase-Aktivität von 330 U/l und einer Urobilinogenurie. Zusätzlich bestand eine Leukozytose von 11 500/µl. Sonographisch waren eine Leberzirrhose und ein Aszites erkennbar.
THERAPIE UND VERLAUF: Wegen der Hämatemesis wurde eine Gastroskopie durchgeführt, während der es zum akuten Schockgeschehen kam. Der Patient starb kurz darauf. Die Autopsie zeigte ein Ulcus am ösophagokardialen Übergang als Ursache des Bluterbrechens. Der Gastrointestinaltrakt war mit Blut gefüllt. Als Folge der Alkoholkrankheit bestand eine Leberzirrhose mit Zeichen der portalen Hypertension. Die Milz war geschwollen und zerfließlich als Zeichen eines septischen Geschehens. Histologisch fanden sich insbesondere im Herz, aber auch in Leber, Niere und Peritoneum massenhaft stäbchenförmige Bakterien. Die mikrobiologische Untersuchung ergab den Nachweis von Clostridium sordelli.
FOLGERUNG: Bei Patienten mit geschwächter Immunabwehr kann Clostridium sordellii zu einem akuten septischen Krankheitsbild mit intravasaler Hämolyse und letalem Verlauf führen. |
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ISSN: | 0012-0472 1439-4413 |
DOI: | 10.1055/s-2008-1047760 |