Gibt es prä- oder perinatale Risikofaktoren für den plötzlichen Säuglingstod?
Zusammenfassung Die Fragestellung war, ob sich im Bundesland Steiermark ein Zusammenhang zwischen prä- und perinatalen Belastungsfaktoren und dem plötzlichen Säuglingstod (SIDS) herstellen läßt. Die Geburtenprotokolle von 80 Müttern, deren Kinder zwischen 1982 und 1987 an SIDS verstorben sind, wurde...
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Veröffentlicht in: | Geburtshilfe und Frauenheilkunde 1989-05, Vol.49 (5), p.494-497 |
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Hauptverfasser: | , , , , , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Online-Zugang: | Volltext |
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Die Fragestellung war, ob sich im Bundesland Steiermark ein Zusammenhang zwischen prä- und perinatalen Belastungsfaktoren und dem plötzlichen Säuglingstod (SIDS) herstellen läßt. Die Geburtenprotokolle von 80 Müttern, deren Kinder zwischen 1982 und 1987 an SIDS verstorben sind, wurden retrospektiv auf geburtshilfliche Besonderheiten untersucht. Zum Vergleich wurde das jeweils dem SIDS-Fall folgende Geburtenprotokoll herangezogen. Eine familiäre SIDS-Anamnese wurde in der SIDS-Gruppe signifikant häufiger beobachtet als in der Kontrollgruppe (p < 0,001). Oxytocin wurde an Mütter der SIDS-Gruppe (54/80 = 68 %) statistisch signifikant häufiger verabreicht als bei den Kontrollen (20/80 = 25 %, p < 0,001). Außerdem wurden im SIDS-Kollektiv Nikotinabusus (p < 0,01), therapiebedürftige Hypotonie (p < 0,001) und Tokolytikagabe (p < 0,05) signifikant häufiger beobachtet als bei den Kontrollen. Eine transiente Hypoxie infolge Minderperfusion der A. uterina erscheint beim Auftreten der 3 zuletzt genannten, hämodynamisch wirksamen Faktoren im Zusammenhang mit dem ebenfalls vasoaktiven Oxytocin möglich. Ob diese Vorgänge mit der späteren Entwicklung eines SIDS in Verbindung stehen, läßt sich zum heutigen Zeitpunkt noch nicht behaupten. |
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ISSN: | 0016-5751 1438-8804 |
DOI: | 10.1055/s-2008-1036410 |