Postoperativer Druckverlauf in den ersten Tagen nach intraokularem Einsatz von Hyaluronsäurelösung mit unterschiedlicher Viskosität
Zusammenfassung HINTERGRUND Viskoelastische Substanzen werden in der Vorderabschnittschirurgie eingesetzt, um Gewebeverletzungen und Endothelzellverluste zu reduzieren und dienen als raumtaktisches Material. Healon®GV (≈ greater viscosity), ein Hyaluronsäurepräparat mit einer zehnfach höheren Viskos...
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Veröffentlicht in: | Klinische Monatsblätter für Augenheilkunde 1995-07, Vol.207 (7), p.29-36 |
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Hauptverfasser: | , , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Online-Zugang: | Volltext |
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HINTERGRUND Viskoelastische Substanzen werden in der Vorderabschnittschirurgie eingesetzt, um Gewebeverletzungen und Endothelzellverluste zu reduzieren und dienen als raumtaktisches Material. Healon®GV (≈ greater viscosity), ein Hyaluronsäurepräparat mit einer zehnfach höheren Viskosität als Healon®, wird für komplizierte Eingriffe (vis a tergo, flache Vorderkammer, kindliche Augen, etc.), jedoch auch für die Phakoemulsifikation verwendet. Eine bekannte mögliche Komplikation dieses viskoelastischen Präparates ist der postoperative Druckanstieg nach unvollständiger Entfernung der Substanz.
PATIENTEN UND METHODE Eine prospektive, randomisierte Studie wurde durchgeführt, um das unmittelbare, postoperative Druckverhalten nach Kataraktchirurgie mit Healon® oder Healon®GV, und verschiedener Aspirationszeiten dieser Präparate zu vergleichen. Vierzig Patienten (40 Augen), die sich einer unkomplizierten Phakoemulsifikation mit faltbarer Silikon-Hinterkammerlinsen(HKL)-Implantation über eine selbstschließende, 3,5 mm breite, korneale Tunnelinzision unterzogen, wurden randomisiert einer der vier Gruppen zugeteilt: Healon® mit 20 bzw. 40 Sekunden Absaugzeit; Healon®GV mit 20 bzw. 40 Sekunden Absaugzeit. Alle Patienten wurden von dem gleichen Chirurgen mit gleicher Technik operiert, wobei auf eine einheitliche maschinelle Absaugtechnik zur Entfernung des Viskoelastikums besonderer Wert gelegt wurde. Alle Patienten erhielten die gleiche prä- und postoperative medikamentöse Standardtherapie. Der intraokulare Druck wurde mit der Applanationstonometrie nach Goldmann präoperativ, sowie 6, 24, 36 und 48 Stunden postoperativ ermittelt.
ERGEBNISSE Die Auswertung des intraokularen Druckverlaufs ergab keinen Unterschied zwischen den beiden viskoelastischen Substanzen und den verschiedenen Absaugzeiten (t-Test). Bei vier Patienten (je zwei aus der Healon®- und Healon®GV-Gruppe) wurde eine drucksenkende Therapie nötig. Auch bei diesen vier Patienten lag der intraokulare Druck am 2. postoperativen Tag unter 22 mm Hg. Der höchste durchschnittliche Augeninnendruck (mm Hg) in beiden Healon-Gruppen wurde nach 24 Stunden gefunden: 18,5±3,9 SD (Healon®); 17,3±5,9 SD (Healon®GV).
SCHLUßFOLGERUNG Die Gefahr des postoperativen Druckanstieges nach Einsatz von höher viskosem Viskoelastikum (Healon®GV) ist nach Absaugen mit der angegebenen Technik zu minimieren. Beide Viskoelastika sind trotz höherer Viskosität und größerem Molekulargewicht nach Phakoemulsifikation und HKL-Impl |
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ISSN: | 0023-2165 1439-3999 |
DOI: | 10.1055/s-2008-1035345 |