Lebend-Epikeratophakie und Tiefe Lamelläre Keratoplastik zur Stadiengerechten chirurgischen Behandlung des Keratokonus (KK) I-III

Zusammenfassung HINTERGRUND Als Alternative zur perforiendenden Keratoplastik (PKP) führen wir bei Keratokonus (KK) I-II Lebend-Epikeratophakien (L-EPI) und bei KK II-III tiefe lamelläre Keratoplastiken (TLKP) durch. PATIENTEN UND METHODE 20 KK-Patienten wurden im Stadium I-II mit einer L-EPI (n = 1...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Klinische Monatsblätter für Augenheilkunde 1997-08, Vol.211 (8), p.94-100
Hauptverfasser: Krumeich, Jörg H., Daniel, Jan
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung HINTERGRUND Als Alternative zur perforiendenden Keratoplastik (PKP) führen wir bei Keratokonus (KK) I-II Lebend-Epikeratophakien (L-EPI) und bei KK II-III tiefe lamelläre Keratoplastiken (TLKP) durch. PATIENTEN UND METHODE 20 KK-Patienten wurden im Stadium I-II mit einer L-EPI (n = 10) und im Stadium III mit einer TLKP (n = 10) versorgt. Als Spendermaterial dienten für PKP geeignete Hornhäute. L-EPI: Der Lentikel wurde mit dem Barraquer-Krumeich-Swinger (BKS)-Set präpariert und refraktiv bearbeitet. Das Transplantatbett wurde mit dem Geführten Trepan System (GTS) vortrepaniert (Tiefe 0,3 mm) und manuell erweitert (Innendurchmesser 7,0 mm; Außendurchmesser 9,0 mm). Die Fixierung erfolgte mit einer doppelt fortlaufenden (DRA) 10 × O-Nylonnaht. TLKP: Die Empfängerhornhaut wurde mit dem GTS trepaniert (Tiefe 0,68 mm, d = 8,0 mm) und dann lamellar unter Belassung der hinteren Lagen manuell präpariert. Die Spenderscheibchen wurden in ganzer Dicke nach Entfernung des Endothels eingepaßt und mit einer 10 × 0-DRA-Naht fixiert. ERGEBNISSE L-EPI: Bei keinem Patienten innnerhalb dieser Serie kam es postoperativ zu Heilungsstörungen. Sphärisches Äquivalent und Astigmatismus blieben nach dem 1. postoperativen Monat stabil. Einen Visus von >0,5 erreichten nach einem Monat 40% der Fälle, nach 6 Monaten 53% und nach 1 Jahr und 2 Jahren 100% der Fälle. Ein später Visusabfall wurde nicht beobachtet. Zwei Patienten mit grenzwertigem Keratokonus II erreichten wegen eines nicht ausreichend korrigierten Astigmatismus keinen befriedigenden Visus und wurden nach 8 bzw. 10 Monaten erfolgreich mit einer TLKP behandelt. TLKP: Mit Ausnahme eines Auges (Neurodermitis) blieben alle Lentikel bis zur längsten Beobachtungszeit von 2 Jahren hinsichtlich Radien und Refraktion stabil. Ab dem 1. Monat war die Refraktion stabil. Einen Visus von >0,5 erreichten nach 1 Monat 33% der Fälle, nach 6 Monaten 56% und nach 1 und 2 Jahren 89% der Fälle. Im weiteren Verlauf blieb der Visus konstant. Systemische Immunsupressiva wurden nicht eingesetzt. Immunologische Abstoßungsreaktionen traten bei diesen lamellären Techniken nicht auf. Kontrollen des Astigmatismus, des sphärischen Äquivalents, der Keratometer Werte und der Hornhauttopographien ergaben keinen Anhalt für ein erneutes spätes Auftreten einer progredienten Konisierung der Hornhaut. SCHLUßFOLGERUNGEN Bei Keratokonuspatienten im Stadium I bis III sind L-EPI oder TLKP echte Alternativen zur PKP. Die Progression der Grunderkrankun
ISSN:0023-2165
1439-3999
DOI:10.1055/s-2008-1035103