Unbeherrschbare Endophthalmitis nach Bulbusperforation nach unsachgemäßer Handhabung eines Zahnregulierungssystems

Zusammenfassung HINTERGRUND Die Zahnregulierung mit dem Headgear-System ist weltweit verbreitet, und es wurden nur wenige Fälle dokumentiert, bei denen es durch dieses System zu Verletzungen kam. Weil diese, wie unsere Fallvorstellung dokumentiert, sehr gravierend sein können, stellt sich die Frage...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Klinische Monatsblätter für Augenheilkunde 1997-05, Vol.210 (5), p.337-338
Hauptverfasser: Kammann, Marc T., Bonvin, Emanuell, Robert, Yves, Gloor, Balder
Format: Artikel
Sprache:ger
Online-Zugang:Volltext
Tags: Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung HINTERGRUND Die Zahnregulierung mit dem Headgear-System ist weltweit verbreitet, und es wurden nur wenige Fälle dokumentiert, bei denen es durch dieses System zu Verletzungen kam. Weil diese, wie unsere Fallvorstellung dokumentiert, sehr gravierend sein können, stellt sich die Frage einer Risiko-Nutzen-Abschätzung. PATIENT Im Dezember 1995 wurde eine 10jährige Patientin mit dem Verdacht einer limbusnahen skleralen Perforation notfallmässig der Universitätsaugenklinik Zürich zugewiesen. Die Patientin hatte am Vorabend versucht, ihre Zahnspange (Headgear-System) ohne Lösen der zur Fixation dienenden Gummibänder über ihren Kopf zu ziehen. Dabei rutschte die Spange auf Augenhöhe aus, schnellte in das Gesicht und verursachte am linken Auge eine sklerale Perforation, das rechte Auge erlitt eine Contusio bulbi. Im Verlauf entwickelte die Patientin am linken Auge eine fulminante Endophthalmitis (Streptococcus spp und anaerobe Mundmischflora), welche trotz zweimaliger Intervention mit Vitrektomie nicht beherrscht werden konnte und die Enukleation unumgänglich machte. SCHLUßFOLGERUNG Trotz weltweiter Anwendung dieses Systems zur Regulierung von Zahnfehlstellungen zeigt der beschriebene Fall die Notwendigkeit, Patienten genauestens in der Handhabung des Headgears zu instruieren und auf mögliche Gefahren hinzuweisen.
ISSN:0023-2165
1439-3999
DOI:10.1055/s-2008-1035070