Glaskörper-Clearance von liposomeninkorporiertem Ciprofloxacin nach intravitrealer Injektion

Zusammenfassung HINTERGRUND Ciprofloxacin (CiP) ist ein Gyrasehemmer mit einer hohen antimikrobiellen Aktivität gegen die am weitesten verbreiteten Erreger der bakteriellen Endophthalmitis. Nach experimenteller intravitrealer Injektion von CIP beträgt die Eliminationshalbwertzeit jedoch nur 2,2 Stun...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Klinische Monatsblätter für Augenheilkunde 1998-11, Vol.213 (11), p.284-292
Hauptverfasser: Wiechens, Burkhard, Krausse, Rea, Grammer, Joachim B., Neumann, Doris, Pleyer, Uwe, Duncker, Gernot TW
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung HINTERGRUND Ciprofloxacin (CiP) ist ein Gyrasehemmer mit einer hohen antimikrobiellen Aktivität gegen die am weitesten verbreiteten Erreger der bakteriellen Endophthalmitis. Nach experimenteller intravitrealer Injektion von CIP beträgt die Eliminationshalbwertzeit jedoch nur 2,2 Stunden. Um die Dauer des intravitrealen Wirkspiegels zu verlängern, sollte in dieser Studie CiP in Liposomen inkorporiert und anschließend deren Glaskörper-Clearance nach intravitrealer Injektion bestimmt werden. MATERIAL UND METHODEN CIP wurde mittels mechanischer Dispersion in multilamellare Liposomen inkorporiert. 0,1 ml dieser Suspension (entspr. 273,6 µg CIP) wurde danach in die Mitte des Glaskörpers von pigmentierten Kaninchenaugen (Chinchilla-Bastarde) injiziert. In je 4 Augen wurde 1 Tag, 3 und 14 Tage nach der Injektion die intra vi treale Konzentration des Antibiotikums - nach Auflösen der Liposomen durch Ultraschall - mittels Hochdruckflüssigkeits-Chroma-tographie bestimmt. Zum gleichen Zeitpunkt wurde auch die Serumkonzentration des Wirkstoffes ermittelt. ERGEBNISSE Innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Injektion kam es zu einem Abfall der Glaskörperkonzentration auf 18,0 µg/ml. Drei Tage nach der Injektion betrug die Konzentration noch 6,9 µg/ml. Diese lag damit immer noch über der minimalen Hemmkonzentration (MHK 90 ) der wichtigsten Endophthalmitis-Erreger. Nach 2 Wochen war der Wirkstoff im Glaskörper nicht mehr nachweisbar. Im Serum betrug die Konzentration an CIP 24 Std. nach der Injektion 0,04-0,07 µg/ml. 3 bzw. 14 Tage nach der Injektion lag diese unter der Nachweisgrenze. SCHLUßFOLGERUNGEN Eine Liposomeninkorporation von CIP ist in ausreichender Dosis möglich. Im Vergleich zum nicht-inkorporierten Antibiotikum läßt sich mit dieser Applikationsform die Bioverfügbarkeit von CIP deutlich verbessern. Ausreichende Wirkspiegel können so über 3 Tage im Glaskörper aufrecht erhalten werden. Hierdurch könnten in der Behandlung der bakteriellen Endophthalmitis unangenehme intravitreale Nachinjektionen vermieden werden.
ISSN:0023-2165
1439-3999
DOI:10.1055/s-2008-1034989