Bakterielle Keratitis bei Patienten mit und ohne Kontaktlinsenanamnese
Zusammenfassung HINTERGRUND Die Studie stellt die Unterschiede im Erregerspektrum zwischen Kontaktlinsenträgern und Nicht-Kontaktlinsenträgern dar und gibt auf der Grundlage mikrobiologischer Analysen aktuelle Empfehlungen für eine optimale antibiotische Initialtherapie bei beiden Gruppen. MATERIAL...
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Veröffentlicht in: | Klinische Monatsblätter für Augenheilkunde 1999-04, Vol.214 (4), p.211-216 |
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Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Online-Zugang: | Volltext |
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HINTERGRUND Die Studie stellt die Unterschiede im Erregerspektrum zwischen Kontaktlinsenträgern und Nicht-Kontaktlinsenträgern dar und gibt auf der Grundlage mikrobiologischer Analysen aktuelle Empfehlungen für eine optimale antibiotische Initialtherapie bei beiden Gruppen.
MATERIAL UND METHODE Zwischen 1989 und 1997 wurden bei 218 Patienten mit bakterieller Keratitis Abstriche, Scraping-proben bzw. Hornhautbiopsien entnommen, um auf direkt beimpften Nährböden die zugrundeliegenden Erreger zu isolieren, welche durch Färbung und Mikroskopie identifiziert wurden. Bei insgesamt 275 Keimen wurden Resistenzbestimmungen für verschiedene Antibiotikagruppen angelegt.
ERGEBNISSE Zu den am häufigsten isolierten Keimen gehörten Staphylococcus epidermidis, Staphylococcus aureus, Streptococcus spp., Propionibacterium acnes und Pseudomonas aeruginosa. Während sich sowohl bei Kontaktlinsenträgern als auch bei Nicht-Kontaktlinsenträgern eine deutliche Dominanz gut sensibler grampositiver Keime zeigte, konnten multiresistente gramnegative Problemkeime fast ausschließlich bei Kontaktlinsenträgern isoliert werden. Häufige lokal angewendete Antibiotika wie Aminoglykoside und Chinolone sind bei Staphylococcus spp. gut wirksam, während bei Streptococcus spp. vermehrte Resistenzen auftreten. Hier zeigt sich v.a. Erythromycin als sehr wirksam. Gramnegative Keime wie Pseudomonas aeruginosa sprechen gut auf Chinolone und vereinzelte Aminoglykoside wie Tobramycin an.
SCHLUßFOLGERUNGEN Bei Kontaktlinsenträgern muß mit aggressiveren Keimen gerechnet werden als bei Patienten ohne Kontaktlinsenanamnese. In solchen Fällen sind häufig lokal angewendete Antibiotika wie Aminoglykoside nicht wirksam. Vielmehr ist dann die Applikation von Chinolonen zu empfehlen zusammen mit Erythromycin im Wechsel, da letzteres im Falle der Beteiligung von Streptokokken besser wirkt als Chinolone und Aminoglykoside. |
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ISSN: | 0023-2165 1439-3999 |
DOI: | 10.1055/s-2008-1034778 |