Immunhistochemische Charakterisierung exzidierter subretinaler Neovaskularisationen bei altersassoziierter Makuladegeneration
Zusammenfassung HINTERGRUND In der vorliegenden, an einer größeren Patientengruppe mit altersassoziierter Makuladegeneration (AMD) durchgeführten Studie wurden operativ entfernte subretinale NeoVaskularisationen (SNV) zusätzlich zu histologischen Standardfärbungen immunhistochemisch charakterisiert...
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Veröffentlicht in: | Klinische Monatsblätter für Augenheilkunde 1999-02, Vol.214 (2), p.77-83 |
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Hauptverfasser: | , , , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Online-Zugang: | Volltext |
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HINTERGRUND In der vorliegenden, an einer größeren Patientengruppe mit altersassoziierter Makuladegeneration (AMD) durchgeführten Studie wurden operativ entfernte subretinale NeoVaskularisationen (SNV) zusätzlich zu histologischen Standardfärbungen immunhistochemisch charakterisiert mit dem Ziel, Aufschlüsse über die bisher nicht zufriedenstellend geklärte Pathogenese der SNV und Entscheidungshilfen für eine angemessene Therapie zu gewinnen. Darüberhinaus sollten die immunhistochemischen Befunde eine genauere Bestandsaufnahme der exzidierten Gewebsanteile und deren funktioneller Bedeutung ermöglichen.
PATIENTEN UND METHODEn Bei 29 Patienten mit AMD (16 w, 13 m) im Alter zwischen 46-91 Jahren (Mittelwert 76,4 Jahre) wurden SNV per Pars-plana-Vitrektomie exzidiert. Die lichtmikroskopische Untersuchung erfolgte nach Färbung der Schnittpräparate mit Hämatoxylin-Eosin (HE) bzw. Perjodsäure-Schiff-Reagenz (PAS). Für die immunhistochemische Charakterisierung der Exzidate wurden folgende Marker dargestellt: saures Gliafaserprotein (GFAP) für gliöse, Synaptophysin für neuronale, Neuronen-spezifische Enolase (NSE) für neuronale und neuroektodermale, -CD 31 für endotheliale Zellen und Panzytokeratin (KL 1) für das retinale Pigmentepithel (RPE). Außerdem wurden Apoptose-Vorgänge durch die sogenannte TUNEL-Technik markiert.
ERGEBNISSE Bei 22 Präparaten (76%) ergab sich eine positive Apoptose-Reaktion im Bindegewebe, Blutgefäßendothel und RPE. Bei den neuralen Markern ergaben sich positiv reagierende Strukturen für saures Gliafaserprotein (GFAP) bei 22 Patienten (76%), für Synaptophysin bei 28 Patienten (97%) und für NSE bei 21 Patienten (72%). Der epitheliale Marker KL 1 reagierte bei 28 Patienten (97%), der endotheliale Marker CD 31 bei 20 Patienten (69%) positiv.
SCHLUßFOLGERUNG Die immunhistochemischen Untersuchungen zeigen, dass bei der Exzision subretinaler Neovas-kularisationen neben Narbengewebe und vaskularisiertem Bindegewebe in der Mehrzahl der Fälle auch Anteile des retinalen Pigmentepithels und der neurosensorischen Netzhaut in einem in den Standardfärbungen nicht sichtbaren Ausmaß entfernt werden. Dieses erklärt teilweise die meistens unbefriedigenden postoperativen funktionellen Ergebnisse. Apoptose kommt als regulierender Prozeß in SNV vor, die unterschiedliche Ausprägung der Apoptose läßt einen Zusammenhang mit dem Aktivitätsgrad der SNV vermuten. |
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ISSN: | 0023-2165 1439-3999 |
DOI: | 10.1055/s-2008-1034753 |