Der Patient mit arterieller Hypertonie in der kardiologischen Facharztpraxis: Ergebnisse des Snapshot-Hypertonie-Registers
Zusammenfassung HINTERGRUND UND FRAGESTELLUNG: Ziel des Snapshot-Hypertonie (HTN)-Registers war es, zu einem Stichtag (13. - 15. Dezember 2005) die Art und Qualität der medikamentösen antihypertensiven Therapie bei Patienten mit arterieller Hypertonie in kardiologischen Facharztpraxen zu erfassen. P...
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Veröffentlicht in: | Deutsche medizinische Wochenschrift 2007-11, Vol.132 (46), p.2430-2435 |
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Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
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Online-Zugang: | Volltext |
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HINTERGRUND UND FRAGESTELLUNG: Ziel des Snapshot-Hypertonie (HTN)-Registers war es, zu einem Stichtag (13. - 15. Dezember 2005) die Art und Qualität der medikamentösen antihypertensiven Therapie bei Patienten mit arterieller Hypertonie in kardiologischen Facharztpraxen zu erfassen.
PATIENTEN UND METHODE: Von 268 teilnehmenden Ärztinnen und Ärzten wurden 7302 Datensätze (89,9 %) komplett ausgefüllt. Das mittlere Alter der Hypertoniker betrug 65,4 ± 11,2 Jahre, 62 % waren männlich und 93 % vom Hausarzt zum Kardiologen überwiesen worden.
ERGEBNISSE: Am Stichtag war die Hypertonie entsprechend der Gelegenheitsblutdruckmessungen (< 140/90 mm Hg) bei 35,3 % und entsprechend der Langzeitblutdruckmessung (< 130/80 mm Hg) bei 27,6 % der Hypertoniker gut eingestellt. Nur 24 % der Patienten erhielten eine Monotherapie, von denen wiederum 33,7 % normotone Blutdruckwerte aufwiesen. Bei den Patienten unter Kombinationstherapie waren 36,9 % normoton eingestellt. Privatversicherte Patienten erhielten häufiger Angiotensin-Rezeptorblocker (AT
1
-Blocker) als gesetzlich versicherte Personen, sowohl in der Monotherapie, als Zusatztherapie zu einer unzureichenden Vortherapie sowie zum Organschutz bei Begleiterkrankungen. Männliche Hypertoniker erhielten häufiger AT
1
-Blocker zur antihypertensiven Erstmedikation und zum Organschutz als weibliche Hypertoniker.
FOLGERUNG: Die Snapshot-Analyse zeigte, dass ungefähr ein Drittel der Patienten auf den Zielblutdruck eingestellt ist und dass eine differenzielle antihypertensive Therapie nur ungenügend umgesetzt wird. Unsere Versorgungsanalyse zeigt ein eindeutiges Defizit in der Implementierung und Umsetzung einer evidenzbasierten antihypertensiven Therapie in Deutschland. |
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ISSN: | 0012-0472 1439-4413 |
DOI: | 10.1055/s-2007-991668 |