Nachweis von Minimal Residual Disease (MRD) im peripheren Blut von Patientinnen mit Brustkrebs – Translationale Forschung in der SUCCESS-Studie

1. Fragestellung: Patientinnen, bei denen MRD im Knochenmark nachgewiesen wurde, haben ein höheres Rezidiv-Risiko und eine ungünstigere Prognose. Peripheres Blut wäre jedoch wegen der leichteren Anwendbarkeit dieser Untersuchungsmethode zur Evaluierung des Therapieansprechens besser geeignet. Im Tra...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Hauptverfasser: Jückstock, J, Thurner-Hermann, E, Hönig, A, Wischnik, A, Zoche, H, Christl, K, Göttler, B, Friese, K
Format: Tagungsbericht
Sprache:ger
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:1. Fragestellung: Patientinnen, bei denen MRD im Knochenmark nachgewiesen wurde, haben ein höheres Rezidiv-Risiko und eine ungünstigere Prognose. Peripheres Blut wäre jedoch wegen der leichteren Anwendbarkeit dieser Untersuchungsmethode zur Evaluierung des Therapieansprechens besser geeignet. Im Translationalen Forschungsprogramm der SUCCESS-Studie wird Blut zu 4 verschiedenen Zeitpunkten während der adjuvanten Therapie von Brustkrebs-Patientinnen auf MRD untersucht. Hier werden erste Ergebnisse zum Nachweis von MRD zum Zeitpunkt der Primärdiagnose und nach Ende der Chemotherapie dargelegt. 2. Methodik: Die Blutzellen wurden mittels Oncoquick® (greiner bio-one, Frickenhausen), isoliert, gefolgt von der Markierung epithelialer Zellen mit dem Anti-Cytokeratin-Antikörper A45-B/B3 (Micromet, München), (gegen Cytokeratin 8, 18 und 19 gerichtet) und immunhistochemischer Färbung mit Neu-Fuchsin. Alle Präparate wurden durch zwei unabhängige Untersucher befundet. 3. Ergebnisse: 328 Patientinnen wurden zum Zeitpunkt der Primärdiagnose untersucht. Von diesen führten wir bei 133 Patientinnen eine zweite Untersuchung nach Abschluss der Chemotherapie durch. Meist waren die Tumoren klein, (43% pT1, 51% pT2, 4% pT3, 1% pT4), zeigten aber einen niedrigen Differenzierungsgrad, (G1 4%, G2 46%, G3 42%). 66% der Patientinnen waren nodalpositiv, (34% pN0, 38% pN1, 20% pN2, 8% pN3), 71% hatten einen positiven Hormonrezeptorstatus, und in 22% war der Her2-status positiv. MRD im peripheren Blut wurde bei 31% aller Patientinnen vor und bei 9% nach Chemotherapie nachgewiesen. Die mittlere Anzahl an Zellen war 2 (Range 1–9). 87,2% der initial positiven Befunde wurden nach Chemotherapie negativ und 16% der initial negativen Befunde wurden positiv. Weder die Tumorgröße (p=0,624), noch befallene Lymphknoten (p=0,450), noch das histopathologische Grading (p=0,168), der Hormonrezeptorstatus (p=0,270) oder der Her2/neu-Status des Primärtumors (p=0,893) korrelierten mit dem Nachweis von MRD. 4. Schlussfolgerung: Der Nachweis von MRD im peripheren Blut kann vielfach angewendet werden und eignet sich für wiederholte Messungen. Das weitere Follow-Up der SUCCESS-Studie wird zeigen, ob diese Methode zur Risikostratifizierung und zur Bestimmung der Ansprechrate adjuvanter Brustkrebs-Therapien geeignet ist.
ISSN:0016-5751
1438-8804
DOI:10.1055/s-2007-983506