Organisation der Notaufnahme an Krankenhäusern mit neurologischer Fachabteilung

Zusammenfassung Mehr als ein Drittel aller stationären Krankenhauspatienten in Deutschland werden als Notfall aufgenommen. Bislang ist wenig bekannt, wie hoch der Anteil von Notaufnahmen in neurologischen Kliniken ist und wie die Abläufe für deren neurologische Versorgung organisiert sind. Vor diese...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Aktuelle Neurologie 2007-09, Vol.34 (7), p.416-421
Hauptverfasser: Wallesch, C.-W., Janzen, R. W. C., Busse, O., Richter, M.
Format: Artikel
Sprache:ger
Schlagworte:
Online-Zugang:Volltext
Tags: Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Mehr als ein Drittel aller stationären Krankenhauspatienten in Deutschland werden als Notfall aufgenommen. Bislang ist wenig bekannt, wie hoch der Anteil von Notaufnahmen in neurologischen Kliniken ist und wie die Abläufe für deren neurologische Versorgung organisiert sind. Vor diesem Hintergrund hat der Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Neurologie seine Kommission „Qualitätssicherung/Anhaltszahlen” mit einer Erhebung zu Struktur und Organisation der Notaufnahme in Akutkrankenhäusern mit neurologischen Fachabteilungen im Jahr 2006 beauftragt. Die hier vorgestellte Auswertung bezieht sich auf insgesamt 240 neurologische Universitätskliniken und Abteilungen an allgemeinen Krankenhäusern, von denen fast die Hälfte an der Erhebung teilnahmen. Der Anteil der über die Notaufnahme aufgenommenen stationären neurologischen DRG-Fälle beträgt an Universitätskliniken im Median 50 % und an Allgemeinen Krankenhäusern 62 %. Etwa 10 % aller Notaufnahmen der Klinika wurden in der Neurologie aufgenommen. Die häufigsten neurologischen Notaufnahmediagnosen sind der Schlaganfall und der epileptische Anfall, deren Prognose kritisch von einer raschen Behandlungseinleitung abhängt. Die Mehrzahl der antwortenden Klinika verfügte 2006 über eine zentrale Notaufnahme. Die Erstversorgung eingelieferter Patienten erfolgte in den meisten Häusern durch eigenes ärztliches Personal der Notaufnahme, also Nichtneurologen. Die Notaufnahme ist für die neurologische Versorgung der Bevölkerung von großer Bedeutung. Der Krankenhausträger sollte daher sicherstellen, dass die Behandlung bestimmter neurologischer Notfallsituationen von Anfang an neurologisch geführt ist (z. B. Schlaganfall, Krampfanfall, Meningitiden/Enzephalitiden) oder unter maßgeblicher neurologischer Beteiligung abläuft (z. B. unklare Bewusstseinsstörung). Hierfür sind Algorithmen/Notaufnahmestandards zu implementieren, die Bindungswirkung entfalten.
ISSN:0302-4350
1438-9428
DOI:10.1055/s-2007-971028