Diagnostik des Sjögren-Syndroms mithilfe des Anti-α-Fodrin-Antikörpers
Zusammenfassung HINTERGRUND: Das Sjögren-Syndrom ist eine häufig auftretende Bindegewebserkrankung, von der 0,5 % der weißen Bevölkerung betroffen sind. Leitsymptome sind trockene Augen und ein trockener Mund. Die Diagnostik des Sjögren-Syndroms (SS) ist oft schwierig, insbesondere in den Frühstadie...
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Veröffentlicht in: | Klinische Monatsblätter für Augenheilkunde 2007-05, Vol.224 (5), p.427-430 |
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Hauptverfasser: | , , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
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HINTERGRUND: Das Sjögren-Syndrom ist eine häufig auftretende Bindegewebserkrankung, von der 0,5 % der weißen Bevölkerung betroffen sind. Leitsymptome sind trockene Augen und ein trockener Mund. Die Diagnostik des Sjögren-Syndroms (SS) ist oft schwierig, insbesondere in den Frühstadien der Erkrankung, in denen die zur Diagnose führenden Symptome noch nicht voll ausgeprägt sind. Bisher verwendete Serum-Antikörper erwiesen sich entweder als zu wenig sensitiv oder zu wenig spezifisch, um das SS von anderen rheumatischen Erkrankungen differenzieren zu können. Wir berichten über einen Patienten mit rezidivierenden Erosiones corneae, bei dem wir durch den Nachweis von Anti-α-Fodrin-Antikörper (Anti-α-Fodrin-AK) und antinukleären Antikörpern (ANA) serologisch die Diagnose eines SS untermauern konnten. FALLDARSTELLUNG: Bei beidseits inkomplettem Lidschluss stellte sich der Patient mit Ulcus corneae beidseits vor. Bindehautabstriche beidseits wiesen keinen Keim nach. Der Schirmer-Test zeigte rechts mit 5 mm eine verminderte Tränensekretion, links mit 19 mm war er normwertig. Drei Monate zuvor war diese mit 1 mm rechts und 3 - 4 mm links noch ausgeprägter. Zusätzlich berichtete der Patient über rezidivierende Erosiones und Mundtrockenheit. Wir führten daraufhin Blutuntersuchungen zur Diagnostik eines SS durch, die negativ waren für Rheumafaktor, anti-Ro/SSA-Antikörper (anti-Ro/SSA-AK) und anti-La/SSB-Antikörper (anti-La/SSB-AK), jedoch positiv für ANA. Um dem Patienten die invasive Methode der Biopsie zu ersparen, führten wir eine erneute Blutuntersuchung durch mit dem Ergebnis eines positiven Anti-α-Fodrin-AK. SCHLUSSFOLGERUNG: Auch bei negativen anti-Ro/SSA-AK und anti-La/SSB-AK war der Anti-α-Fodrin-Antikörper positiv und konnte die Diagnose SS bestätigen. Wir halten ihn daher für eine sinnvolle Ergänzung zu der üblichen Diagnostik (Schirmer-Test, anti-Ro/SSA-AK, anti-La/SSB-AK, Rheumafaktor, ggf. PE). |
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ISSN: | 0023-2165 1439-3999 |
DOI: | 10.1055/s-2007-963097 |