Diabetischer Muskelinfarkt

Zusammenfassung: ANAMNESE UND KLINISCHER BEFUND: Ein 64-jähriger Diabetiker wurde bei Sekundärversagen einer Therapie mit oralen Antidiabetika zur Einstellung auf eine Insulintherapie stationär aufgenommen. Der stationäre Verlauf war zunächst problemlos. Kurz vor der geplanten Entlassung entwickelte...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Deutsche medizinische Wochenschrift 2000-02, Vol.125 (5), p.114-118
Hauptverfasser: Willenberg, H. S., Wiefels, K., Driesch, E., Hauner, H.
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung: ANAMNESE UND KLINISCHER BEFUND: Ein 64-jähriger Diabetiker wurde bei Sekundärversagen einer Therapie mit oralen Antidiabetika zur Einstellung auf eine Insulintherapie stationär aufgenommen. Der stationäre Verlauf war zunächst problemlos. Kurz vor der geplanten Entlassung entwickelte der Patient eine Symptomatik mit starken Schmerzen in der linken Wade, Bewegungseinschränkung der betroffenen Extremität und palpablen erbsgroßen Resistenzen. UNTERSUCHUNGEN: Laborchemische Untersuchungen erbrachten am 2. Tag nach Beginn der Symptomatik einen erhöhten Kreatinkinasespiegel (2238 U/I). Der Nachweis antinukleärer Antikörper fiel positiv aus, das C-reaktive Protein blieb im Normbereich. Der Sonographiebefund sprach für ein lokales Ödem oder eine Blutung im MUSCULUS GASTROCNEMIUS. In der duplexsonographischen Untersuchung fand sich kein Hinweis auf eine Strömungsbehinderung. In der Magnetresonanztomographie wurde eine diffuse, flächige Verstärkung des Signals im MUSCULUS SOLEUS und in Abschnitten des MUSCULUS GASTROCNEMIUS als Hinweis für eine erhöhte Durchblutung beschrieben. Die klinischen Befunde waren mit der Diagnose eines diabetischen Muskelinfarktes vereinbar. THERAPIE UND VERLAUF: Unter konservativer, symptomatischer Therapie mit Tramadol, Diclofenacsalbe und fragmentiertem Heparin fiel der Serum-Kreatinkinasespiegel innerhalb von 14 Tagen auf Werte im Normbereich (105 U/I), parallel dazu besserte sich die Symptomatik deutlich. Nach 2 Wochen konnte sich der Patient wieder schmerzfrei bewegen. FOLGERUNG: Dies ist die erste Kasuistik, die den klinischen Verlauf eines diabetischen Muskelinfarktes vom Auftreten erster Symptome bis zum völligen Abklingen der Beschwerden zeigt. Dieser Fall bestätigt, dass zur Diagnosestellung Klinik, Sonographie und MRT ausreichend sind und auf eine histologische Gewebeprobe verzichtet werden kann.
ISSN:0012-0472
1439-4413
DOI:10.1055/s-2007-1023956