Klinische Präsentation und Therapie der Mycobacterium-marinum-Infektion anhand von 12 Fallbeispielen
Zusammenfassung: GRUNDPROBLEMATIK UND FRAGESTELLUNG: Mycobacterium marinum ist der Erreger von Hautinfektionen, die als »Schwimmbadgranulom« bezeichnet werden. Die zunehmende Zahl von Berichten über die Mitbeteiligung tiefer Strukturen bei diesen Infektionen hat uns veranlaßt, klinische Präsentation...
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Veröffentlicht in: | Deutsche medizinische Wochenschrift 2000-01, Vol.125 (1/02), p.7-10 |
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Hauptverfasser: | , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Volltext |
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GRUNDPROBLEMATIK UND FRAGESTELLUNG: Mycobacterium marinum ist der Erreger von Hautinfektionen, die als »Schwimmbadgranulom« bezeichnet werden. Die zunehmende Zahl von Berichten über die Mitbeteiligung tiefer Strukturen bei diesen Infektionen hat uns veranlaßt, klinische Präsentation und Ansprechen auf verschiedene Therapieansätze zu untersuchen.
PATIENTEN UND METHODIK: In die Studie wurden alle Patienten (acht Männer, vier Frauen, 18-73 Jahre) aufgenommen, bei denen zwischen Januar 1991 und Februar 1995 an unserem Institut durch Nachweis in der Kultur eine Mycobacterium-marinum-Infektion diagnostiziert wurde. Die klinischen Daten der Patienten wurden retrospektiv mittels standardisiertem Fragebogen erhoben.
ERGEBNISSE: Bei vier der zwölf Patienten war die Infektion auf die Haut beschränkt, bei drei waren nur tiefe Strukturen betroffen und bei fünf fanden sich Mischformen. Während bei einem reinen Hautinfekt der Einsatz von Sulfamethoxazol mit Trimethoprim oder von Tetrazyklinen gerechtfertigt erscheint, konnten wir bei Beteiligung tiefer Strukturen nur bei Therapie mit Rifampicin alleine oder in Kombination mit Ethambutol eine Abheilung der Infektion beobachten. Von einem rein chirurgischen Vorgehen ist unbedingt abzusehen.
FOLGERUNGEN: Bei der Infektion mit Mycobacterium marinum sind oft - sogar ohne Hautbeteiligung - auch tiefe Strukturen betroffen. Das Engramm »Schwimmbadgranulom« für eine auf die Haut beschränkte Infektion ist deshalb irreleitend. Anamnestische Hinweise auf die Erkrankung sind ein ausgeprägt chronischer, indolenter Verlauf, häufige Arztwechsel und auffällige Polypragmasie in der Behandlung. |
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ISSN: | 0012-0472 1439-4413 |
DOI: | 10.1055/s-2007-1023876 |