Mißfarbenes Fruchtwasser - Ergebnisse der pränatalen Diagnostik und klinische Bedeutung

Zusammenfassung 7000 Schwangerschaften wurden nach einer genetischen Amniozentese bezüglich des weiteren Verlaufes sowie der Ergebnisse der pränatalen Diagnostik (Beobachtungszeitraum 1975 - 1988) analysiert. In 3,1% (217 Fälle) fanden sich mißfarbene Fruchtwasserproben. Vaginale Blutungen vor Durch...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Geburtshilfe und Frauenheilkunde 1991-03, Vol.51 (3), p.217-222
Hauptverfasser: Gnirs, J., Boos, R., Hendrik, J., Hentemann, M., Schmidt, W.
Format: Artikel
Sprache:ger
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung 7000 Schwangerschaften wurden nach einer genetischen Amniozentese bezüglich des weiteren Verlaufes sowie der Ergebnisse der pränatalen Diagnostik (Beobachtungszeitraum 1975 - 1988) analysiert. In 3,1% (217 Fälle) fanden sich mißfarbene Fruchtwasserproben. Vaginale Blutungen vor Durchführung der Amniozentese wurden mit 18 % signifikant häufiger bei Schwangeren mit mißfarbenem Fruchtwasser als in einer Kontrollgruppe (n = 217) mit unauffälliger Fruchtwasserfarbe (4,6 %) registriert (p < 0,001). Aborte und Chromosomen-Anomalien traten in der Untersuchungsgruppe gehäuft auf (3,7 %/2,8 %, Kontrollgruppe: 0,9 %/l,8 %, n.s.). Das Abortrisiko war erhöht bei blutig tingiertem Fruchtwasser, wenn gleichzeitig erhöhte FW-AFP-Wcrte vorlagen. Signifikante Unterschiede fanden sich bezüglich der Inzidenz fetaler Fehlbildungen bei mißfarbenem Fruchtwasser (7,8 %) und in der Kontrollgruppe (2,3 %) (p < 0,01). Grenzwertige oder eindeutig pathologische FW-AFP-Konzentrationen wurden vermehrt bei pathologischer FW-Farbe beobachtet (6,9 %, Kontrollgruppe 3.2 %). Nach der Gewinnung von mißfarbenem Fruchtwasser sollte stets eine gezielte sonographische Mißbildungsdiagnostik erfolgen. In 82 % aller Fälle mit mißfarbenem Fruchtwasser UND fetalen Malformationen wurden bereits vor dem Zeitpunkt der Amniozentese pathologische Ultraschall-Befunde und/oder erhöhte MS-AFP- Werte beobachtet.
ISSN:0016-5751
1438-8804
DOI:10.1055/s-2007-1023707