Das Hämoglobin - ein geburtshilflicher Risikofaktor
Zusammenfassung In einer prospektiven Erhebung am Patientengut einer geburtshilflichen Abteilung wurde der Einfluß des hohen Hämoglobinwertes (≥ 13 g/dl) in der 14. bis 30. SSW auf die schwangerschaftsbedingte und perinatale Morbidität untersucht. Die Hämoglobinwerte wurden dem Mutterpaß entnommen....
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Veröffentlicht in: | Geburtshilfe und Frauenheilkunde 1993-04, Vol.53 (4), p.235-239 |
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Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Online-Zugang: | Volltext |
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In einer prospektiven Erhebung am Patientengut einer geburtshilflichen Abteilung wurde der Einfluß des hohen Hämoglobinwertes (≥ 13 g/dl) in der 14. bis 30. SSW auf die schwangerschaftsbedingte und perinatale Morbidität untersucht. Die Hämoglobinwerte wurden dem Mutterpaß entnommen. Nach der Geburt konnten Neugeborenengewicht, pH-Wert in der Nabelschnur-Arterie, Hämatokrit bei der Mutter und in der Nabelschnur, Blutdruck und Proteinurie in EDV-gerechter Form erfaßt werden. Anamnestische Risikofaktoren wurden zu diesen Daten zusammen mit dem Geburts- CTG in Beziehung gesetzt. Wir stellten eine enge Korrelation zwischen einem hohen Hämoglobinwert und der steigenden Inzidenz von dysmaturen Neugeborenen (7,6%), Schwangerschaftshypertonie (31,5%), Frühgeborenen (25%) und Kindern mit niedrigem Geburtsgewicht (10,9%) fest. Wir fanden eine negative Korrelation zwischen Neugeborenengewicht und dem mittleren Hämoglobinwert im II. Trimenon. Bei der perinatalen Morbidität fiel ein hoher RDS-Anteil von 9,3% und eine Polyglobulie (Hkt>50%) von 23,9% auf. Wir interpretierten unsere Ergebnisse als Folge der verschlechterten Fließeigenschaften des Blutes verbunden mit einer Minderperfusion der Plazenta, die durch ein hohes Hämoglobin im II. Trimenon gekennzeichnet war. |
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ISSN: | 0016-5751 1438-8804 |
DOI: | 10.1055/s-2007-1023671 |