Laparoskopische Behandlung von Dermoiden

Zusammenfassung Laparoskopische Operationen bei Dermoidzysten sind wegen der Gefahr einer abakteriellen Peritonitis und des Anoperierens eines Malignoms umstritten. Von 1992 bis Juni 1996 operierten wir 208 Patientinnen mit Teratom. Bei 184 Patientinnen (88%) war eine Laparoskopie ausreichend, bei 2...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Geburtshilfe und Frauenheilkunde 1997-06, Vol.57 (8), p.468-472
1. Verfasser: Mecke, H.
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Laparoskopische Operationen bei Dermoidzysten sind wegen der Gefahr einer abakteriellen Peritonitis und des Anoperierens eines Malignoms umstritten. Von 1992 bis Juni 1996 operierten wir 208 Patientinnen mit Teratom. Bei 184 Patientinnen (88%) war eine Laparoskopie ausreichend, bei 24 wurde eine Laparotomie durchgeführt. Laparoskopisch erfolgte bei 14 Patientinnen (8%) eine Adnektomie oder Ovarektomie, die übrigen wurden organerhaltend operiert. Das mittlere Lebensalter betrug in der Laparoskopiegruppe 34 Jahre, bei den laparotomierten Patientinnen 41 Jahre. Der mittlere sonographische Durchmesser der per laparoscopiam entfernten Dermoide war 5 cm (r: 1,3 bis 10 cm), der per laparotomiam operierte 8cm (r: 4-17cm). Insgesamt traten nach Laparoskopie in 5% leichte Komplikationen auf. Epigastrikaverletzungen, Hb-Abfall unter 8 g% ohne Notwendigkeit der Transfusion, Temperatur über 38 °C sowie ein Subileus. Bei dieser Patientin waren gleichzeitig zwei Endometriosezysten entfernt worden. Ein Zweiteingriff war bei keiner Patientin erforderlich. Zwei maligne Teratome fanden sich bei den 208 Patientinnen. Eine 77jährige Partientin mit 17 cm großem, solidem Teratom sowie eine 26jährige Patientin mit kindskopfgroßem Unterbauchtumor. Beide Patientinnen wurden primär laparotomiert. Laparoskopisch gelingt das Ausschälen der Dermoide in toto ohne Kontamination des Bauchraumes mit Zysteninhalt über einen Lap sac nur selten. Sorgfältiges Spülen des Bauchraumes mit körperwarmer Kochsalzlösung zur Vermeidung einer abakteriellen Peritonitis ist obligat. Bei postmenopausalen Patientinnen ist die Entfernung der Adnexe über Lap sac oder per laparotomiam indiziert. Auch bei jungen Patientinnen halten wir laparoskopisches Vorgehen für das Verfahren der Wahl. Bei Verdacht auf Vorliegen eines malignen Teratomes, rasches Wachstum, großer solider Tumor, Verwachsungen ist die Indikation zur Laparotomie jedoch großzügig zu stellen.
ISSN:0016-5751
1438-8804
DOI:10.1055/s-2007-1023119