Sonographische Strukturanalyse der Achillessehne und biomechanische Implikationen

Zusammenfassung Ausgehend von der Tatsache, daß der Achillessehnenriß fast ausschließlich das Resultat eines chronischen Faserschadens ist, wurde evaluiert, inwieweit sonogra-phisch und klinisch faßbare prädisponierende Strukturstörungen der Sehne und ihres Gleitgewcbes Hinweise geben auf die formal...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Ultraschall in der Medizin 1992-02, Vol.13 (1), p.28-30
Hauptverfasser: Kainberger, F., Engel, A., Trattnig, S., Pölzleitner, D., Kutschera, H. P., Seidl, G.
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Ausgehend von der Tatsache, daß der Achillessehnenriß fast ausschließlich das Resultat eines chronischen Faserschadens ist, wurde evaluiert, inwieweit sonogra-phisch und klinisch faßbare prädisponierende Strukturstörungen der Sehne und ihres Gleitgewcbes Hinweise geben auf die formale Pathogenese. Es wurden von 62 Patienten (49 männl., 13 weibl.; 19 bis 57 Jahre, mean 38) mit Gewebsschädigung im Anfangsstadium und/oder kurzdauernder Achillodynic die sonographischen und klinischen Befunde hinsichtlich Lokalisation, Ausdehnung sowie Echostruktur analysiert und mit den in der Literatur angegebenen Verwebungsmustern der Sehnenfasern verglichen. Die nachgewiesenen US-Veränderungen ließen sich folgenden 5 Gruppen zuordnen: 1. Schmerzen ohne klinisch-sonographisch faßbare morphologische Veränderungen (Tenalgie), 2. die fokale Tendinitis, die in 52% des Kollektivs als kleines echoarmes Areal 2 bis 3 cm proximal der Kalkaneusoberkante und im medioventralen Sehnenteil lokalisierbar war, 3. die akut-ödematöse Peritendinitis, 4. die spindelförmige Sehnenschwellung, 5. die ausgedehnte Strukturinhomogenität. Die Sensitivität betrug 0,76, die Spezifität 0,9. Mit Hilfe der Sonographie werden zu einem frühen Zeitpunkt winzige Sehnenfaserschäden erkennbar, die das Risiko einer Ruptur erheblich zu erhöhen scheinen und in einem nicht unerheblichen Prozentsatz klinisch stumm sind. Da die dynamische Streßstabilität der Achillessehne 438-930 kp (4,3 -9,12 kN) beträgt, sind Risse an der gesunden Sehne nur nach außerordentlich starken Krafteinwirkungen festzustellen (3, 5). Die meisten Rupturen entstehen auf der Basis einer Sehnenvorschädigung, was durch klinische Beobachtungen (inadäquates auslösendes Trauma) wie durch histologische Untersuchungen untermauert werden kann (2, 3). Mit der hochauflösenden Real-Time-Sonographie läßt sich nichtinva-siv - besser als mit anderen bisherigen Verfahren - in vivo ein detailreiches Bild der Sehnentextur gewinnen. Mit dieser deskriptiven Observationsstudie sollte erfaßt werden, inwieweit die kombinierte sonographisch-klinische Untersuchung relevante Hinweise geben kann auf die formale Pathogenese prädisponierender Strukturstörungen.
ISSN:0172-4614
1438-8782
DOI:10.1055/s-2007-1005271